Hausbesetzung in Hannover

Am Samstag wurde in Hannover ein Haus von der Gruppe Leerstand Entern besetzt und nach wenigen Stunden von der Polizei geräumt, wobei mehrere Personen bis zum frühen Abend in Gewahrsam genommen wurden. Dort gelang es einem Großteil der Aktivist*innen ihre Identität zu verweigern.

Die Immobilie in der Königstraße 2 gehört der DeutschenKapitalwert AG (DKW), die nach einem Teilabriss des intakten Gebäudes die Ansiedelung hochpreisiger Büros planen. Das Gebäude steht seit 10 Jahren leer. Die Gruppe erklärte dazu: "Die Gesellschaft und insbesondere die Jugend braucht Wohnräume und Freiräume. Politik und Wirtschaft verunmöglichen dies, deshalb haben wir uns dazu entschlossen uns diese Räume selber zu nehmen."

Über 1000 Luftschläge auf den Libanon - Zehntausende auf der Flucht

Seit dem Morgen führt Israel die größte Luftoffensive seit Jahrzehnten auf den Libanon durch. Lokale Quellen sprechen von über 1000 Luftschlägen, die weit in das Landesinnere hineinreichen. Nach israelischen Angaben sollen 800 Ziele getroffen worden sein.

Mittlerweile ist von 274 Toten und 1024 Verletzten die Rede, Zehntausende befinden sich zudem auf der Flucht in Richtung Norden des Landes.

Auch die Hisbollah beschoss erneut israelisches Gebiet, sowie Siedlungen in der Westbank. Erstmals setzten sie dabei auch Raketen ein, die bis zu 120 Kilometer weit fliegen können, einige Raketen flogen bis auf die Höhe von Tel Aviv. Auf israelischer Seite wurde eine Person in Haifa durch einen Raketenangriff getötet.

Nach Angaben der israelischen Seite soll die Hisbollah durch die Angriffe hinter den Litani Fluss verdrängt werden. Auch eine Bodenoffensive, um dies durchzusetzen, schloss das Kriegsministerium nicht aus.

CIA, META und Google gemeinsam gegen red.

In den letzten Tagen ist das Medienprojekt red. auf gleich mehreren Plattformen wie Instagram und WhatsApp sowie auf YouTube gesperrt worden. Zudem ist weder die Webseite erreichbar noch kann die Redaktion ihre E-Mails abrufen.

Am Dienstag hatte der Außenminister der USA auf einer Pressekonferenz behauptet, red. sei Teil des Propagandaapparats Russlands, ein Vorwurf, den red seit Jahren vehement verneint.

Die zeitliche Nähe der Pressekonferenz und die Sperrungen und Einschränkungen lassen darauf schließen, dass META und Google die Kanäle auf Anfrage der US-Regierung gesperrt haben.

In einem Interview mit Perspektive Online erklärte Hüseyin Dogru von red.: "Es wird hier ein Präzedenzfall geschaffen, um zukünftig jegliche kritischen Medien oder Journalisten mundtot zu machen."
In den letzten Monaten war red. eines der wenigen Medien gewesen, die durchgehend auch von den pro-palästinensischen Demonstrationen und der Repression gegen diese berichtet hatte.

Angriff auf Hisbollah-Kommunikationsnetz
Im Libanon ist es am Nachmittag zu einer außergewöhnlichen Attacke gekommen. Demzufolge sollen die Pager vieler Personen zeitgleich zur Explosion gebracht worden sein. Zur Stunde wird von über 2800 Verletzten gesprochen. Der Angriff galt wohl dem Kommunikationsnetz der Hisbollah, weshalb davon ausgegangen wird, dass das israelische Militär hinter dem Angriff steckt.

Wie genau der Angriff durchgeführt wurde, ist aktuell noch umstritten. Entweder sollen die Geräte, mit Sprengsätzen versehen worden sein, oder eine Softwareattacke soll den Akku gezielt überladen und zur Explosion gebracht haben. Beide Theorien sind rein spekulativ.

Das Libanesische Gesundheitsministerium spricht aktuell von 8 Toten. Videos aus Krankenhäusern zeigen, dass sich auch Kinder unter den Verletzten befinden.

Beobachter:innen vermuten, dass mit dem Angriff die Hisbollah vor einer israelischen Militäroperation nicht nur personell, sondern auch kommunikativ gestört werden soll.

Ampel plant Haft für Flüchtende an deutscher Grenze

Während der gestrige "Migrationsgipfel" der Bundesregierung vor allem deswegen durch die Medien ging, weil die CDU ihn nach großem Tamtam wieder verließ, bleiben die Punkte, auf die sich die Ampel alleine einigte, weitgehend unbeachtet.

Unter anderem plant die Ampel wohl Personen, die an der deutschen Grenze Asyl beantragen, in Haft zu nehmen, um zu überprüfen, welcher EU-Staat nach den Dublinregeln für sie verantwortlich ist.

Alle Personen, die keinen Asylantrag stellen, sollen abgewiesen werden.

Der Plan kommt wohl auch in Reaktion auf die Ankündigung Österreichs, keine Personen zurückzunehmen, die formlos an der deutschen Grenze zurückgewiesen wurden.

Details des Plans sind noch nicht bekannt, so etwa, ob die geplante Haft auch für Minderjährige geplant ist, oder wie lange diese maximal dauert.

Die Pläne der Ampel sollen schon ab dem 16. September in Kraft treten. Die Bundespolizei soll angewiesen worden sein, nach Haftkapazitäten zu suchen.

?Donaustahl – Autonome Killerdrohnen aus Deutschland?

Vor etwa einem Monat ging das bayrische Unternehmen Donaustahl das erste Mal durch die deutsche Medienlandschaft. Das Unternehmen hat als Erstes in Deutschland die Genehmigung zur massenweisen Lieferung von Kamikazedrohnen an die Ukraine bekommen.

Während der Einsatz von solchen Drohnen nicht neues ist und Donaustahl eigenen Angaben zufolge vor allem durch den niedrigen Preis bestechen kann, arbeitet das Unternehmen aus Hutthurm auch an Systemen, die deutlich größere Fragen aufwerfen.

Donaustahl entwickelt so etwa die Software "Vulture" zu Deutsch Geier, die Ziele nicht nur autonom erfassen, sondern auch autonom verfolgen soll.
Der Schritt zu einer Drohne, die komplett ohne menschliches Zutun töten oder verletzen kann, rückt dadurch, angetrieben durch die deutsche Rüstungsindustrie, immer näher.

Den ganzen Artikel zu Donaustahl findet ihr ab jetzt auf unserer Webseite:https://jugendinfo.blog/2024/09/10/donaustahl-autonome-killerdrohnen-aus-deutschland

Geburtstag von Victorine Brocher

Heute vor 186 Jahren wurde die Kommunardin & Anarchistin Victorine Brocher in Paris geboren.

Aus einem politischem Haushalt stammend, betrieb sie ersten sozialistischen Aktivismus in ihrer Jugend. Dabei lernte sie ihren ersten Mann Jean Rouchy kennen. Beide waren in diversen sozialistischen Gruppen aktiv und früh am Aufbau der Ersten Internationale beteiligt.

In den Tagen der Pariser Commune 1871 war sie Ambulanzfahrerin und kämpfte während der gesamten Blutigen Maiwoche auf den Barrikaden. In den Nachwehen der niedergeschlagenen Commune wurde sie für das Niederbrennen des Rechnungshofes verhaftet und zum Tode verurteilt. Allerdings konnte sie nach Genua fliehen, wo sie weiterhin politisch aktiv war - unter anderem in der Juraföderation.

1881 nahm sie als Stadt-Delegierte für Paris am Anarchismus-Kongress in London teil. Dort lernte sie auch ihren zweiten Mann Gustave Brochier kennen, mit dem sie später bis zu ihrem Tod in Lausanne lebte.