?Aber wir haben Zeit. Leben für Leben. Und immer wieder die Möglichkeit, es bei einer anderen Gelegenheit besser zu machen.

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"Truth is not that what you see. The unseen is reality." (Das Buch des Lichts)

"Wahrheit ist nicht das, was du siehst. Das Unsichtbare ist die Realität."

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Manchmal brauchst du keinen Plan.
Manchmal brauchst du nur zu atmen, zu vertrauen, loszulassen und zusehen, was passiert.

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Odins Freund, sein Hund, Vorurteile und ich

Machte mich heute wieder auf den Weg in den Wald zur Meditation. Von weitem sah ich am Waldrand einen Mann herumlaufen, der in etwa so aussah, wie der auf dem Bild. Er sah ziemlich verärgert und eher aggressiv aus.

Mir war ehrlich gesagt etwas mulmig zumute. Heutzutage in diesem energetischen Chaos weiß man ja nie genau, wer als nächstes durchdreht. Aber zurückgehen wollte ich auch nicht mehr.

"Mit meiner Statur könnte ich im Notfall allenfalls einen Überraschungsangriff wagen und dann schnell wegrennen", dachte ich mir.

So nahm ich meinen zusammengeklappten und über die Schulter gehängten Dreibein-Hocker vorsichtshalber schon mal herunter und in die Hand.

Als ich näher kam, konnte ich schließlich die Aufschrift "Jesus" auf seinem Rücken erkennen und mir wurde bedeutend wohler. Die gesamte Beschriftung seines Pullovers konnte ich im Nachhinein recherchieren (s. Bilder). Wir grüßten uns kurz mit dem in Bayern üblichen "Servus", dann ging ich weiter den Weg entlang und schließlich in den Wald zur Mariengrotte auf dem Berg.

Den Mann zu fragen, was er denn hier suchte oder ob ich ihm helfen kann, wagte ich in dem Moment nicht, sondern war eher froh, "nochmal davon gekommen" zu sein.

Kurz bevor ich oben angekommen war raschelte es plötzlich links von mir und aus dem Gestrüpp sprang mit einem Satz ein dreckiger, nasser, mittelgroßer Hund hervor.

Mein Pulsschlag erhöhte sich also erneut, da ich nicht gleich einschätzen konnte, ob er zum Angriff übergeht. Dann war jedoch schnell klar, dass es sich bei dem Hund um ein eher friedliches Wesen handelte.

Er lief ziemlich planlos umher und schnüffelte am Boden herum, als suche er nach einer Fährte. Als ich sah, dass er ein Halsband mit Marke anhatte, kam mir der Gedanke: Ob der Mann unten am Waldrand wohl einfach nur seinen Hund gesucht hatte?

Versuche den Vierbeiner herzulocken oder ihn gar festzuhalten misslangen. Auf mein Pfeifen reagierte er nur mit Bellen und lief schließlich wieder weiter, entfernte sich vom Weg und verschwand wieder im Gebüsch.

Es gelang mir noch ein Foto (ggf. für Suchanzeige) von ihm zu machen. Danach rannte ich wieder zurück den Berg hinunter, in der Hoffnung, dass sich dort am Waldrand immer noch "Odins Freund" aufhielt.

Er war immer noch an der selben Stelle. Etwas außer Atem ging ich zu ihm und fragte ihn, ob er einen Hund suche. Er bejahte und wir gingen gemeinsam wieder hinauf zu der Stelle, wo ich diesen zuletzt gesehen hatte.

Mir war dann doch ein bisschen so, als hätten wir uns schon mal irgendwo gesehen. Ihm erging es vielleicht ähnlich, deshalb haben wir das klassische "...und du bist..?" irgendwie übersprungen.

Der Mann war erstaunt, wie weit seine Hündin bereits weggelaufen war und bedankte sich bei mir. Außer der immer noch spürbaren Agression war er recht umgänglich. Wir sprachen unterwegs eher belanglos, zumeist über Hunde im Allgemeinen und darüber, dass er sich den Samstag anders vorgestellt hatte.

Als wir schon fast wieder ganz oben waren, wurde der Ausreißer von seinem Besitzer oberhalb des Weges im Gebüsch ausfindig gemacht. Sowohl der Hund als auch sein Herrchen waren dankbar und sichtlich froh, sich wieder gefunden zu haben.

So hatte sich die Geschichte nach anfänglichen Vorurteilen doch noch ganz anders entwickelt. Nachdem ich anfangs noch einfach nur schnell weitergehen wollte, sind wir dann doch noch ein gutes Stück des Weges gemeinsam und schließlich im Guten auseinander gegangen.

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