Gibt es ein Leben nach der Geburt?
nach Henri Nouwen

Ein ungeborenes Zwillingspärchen unterhält sich im Bauch seiner Mutter. „Sag mal, glaubst du eigentlich an ein Leben nach der Geburt?” fragt der eine Zwilling.

„Ja, auf jeden Fall! Hier drinnen wachsen wir und werden stark für das, was draußen kommen wird,” antwortete der andere Zwilling.

„Das ist doch Blödsinn”, meint der erste „Es kann kein Leben nach der Geburt geben, wie soll das denn bitteschön aussehen?”

„So ganz genau weiß ich das auch nicht. Aber es wird sicher viel heller sein als hier. Und vielleicht werden wir herum laufen und mit dem Mund essen.”

„So einen Unsinn habe ich ja noch nie gehört. Mit dem Mund essen? Was für eine verrückte Idee. Es gibt doch die Nabelschnur, die uns ernährt. Und wie willst du denn herumlaufen? Dafür ist die Nabelschnur doch viel zu kurz.”

„Doch, es wird bestimmt gehen, es ist eben dann alles nur ein bisschen anders.”

„Du spinnst! Es ist noch nie einer zurück gekommen von nach der Geburt. Mit der Geburt ist das Leben zu Ende. Punktum.”

„Ich gebe ja zu, dass keiner richtig weiß, wie das Leben nach der Geburt aussehen wird. Aber ich weiß, dass wir dann unsere Mutter sehen werden und dass sie für uns sorgen wird.”

„Mutter ??? du glaubst doch wohl nicht an eine Mutter! Wo ist sie denn?”

„Na, hier – überall um uns herum. Wir leben in ihr und durch sie. Ohne sie könnten wir gar nicht sein!”

„Quatsch, von einer Mutter habe ich noch nie etwas bemerkt, also kann es sie auch nicht geben.”

„Doch, manchmal, wenn wir ganz still sind, kannst du sie singen hören. Oder spüren, wenn sie unsere Welt streichelt…”

@WortedesHERRN ??

Es war das Jahr 2017 und ich hatte gerade viele Probleme in meinem Leben: Ich musste mein Studium abbrechen, ich hatte viel Streit mit meinen Eltern und mit engen Freunden und ich habe mir immer mehr den Kopf darüber zerbrochen, was überhaupt der Sinn dieses Lebens ist. An einem Montagabend wurde mir dann alles zu viel und ich bin um 23 Uhr alleine rausgegangen, um zu spazieren und um nachzudenken. Ich hatte mich zu dieser Zeit schon für den Glauben interessiert, aber mich noch nicht bekehrt und ich hatte auch viele Zweifel, weil es so viele verschiedene Glaubensrichtungen gibt.
✞
Mir sind dann beim Spazieren die Tränen gekommen und ich habe aus meiner Verzweiflung heraus angefangen zu Gott zu sprechen: "Gott, wenn es dich wirklich gibt, dann zeig mir bitte, was die Wahrheit ist und an was ich glauben soll." Unmittelbar nach meinem Gebet bin ich an einer Kreuzung links abgebogen und dort sehe ich dann vielleicht 10 Meter entfernt von mir einen älteren Mann, der auf einer Steinplatte am Straßenrand sitzt. Der Mann sah für mich aus wie ein Obdachloser, er war mit Decken und einer Mütze bedeckt und hatte sein Fahrrad und mehrere Tüten bei sich. Ich habe Angst bekommen, weil das wirklich direkt nach meinem Gebet war und man um diese Uhrzeit in dieser Gegend eigentlich keine Menschen auf der Straße sieht, schon gar nicht Obdachlose.
✞
Ich habe kurz überlegt, ob ich nicht doch in die andere Richtung laufen soll, aber bin dann weiter gelaufen. Als ich an dem Mann vorbeigelaufen bin, sprach er zu mir: "Jesus Segen durch die Nacht mit dir mein Freund!" Ich war geschockt, ich bin wie versteinert stehen geblieben und habe ihn angeschaut. Er sprach erneut zu mir: "Hast du verstanden, was ich dir gerade gesagt habe? Jesus Segen durch die Nacht mit dir mein Freund!" Ich habe so etwas wie "Danke" gestottert und bin dann weitergelaufen. Was ich in diesem Moment gefühlt habe, kann ich nicht in Worte fassen. Mir sind die Tränen gekommen und ich hatte so eine Freude in meinem Herzen, weil Gott mir einfach so deutlich geantwortet hat und ich erkannt habe, dass Jesus Christus wirklich die Wahrheit ist.