Wegwarte - Cichorium intybus
Ich freue mich sehr über die Vielfalt der Wildblumen, die bei uns gerade an allen Straßenrändern blühen. Es ist so wichtig für unsere Insekten und Vögel. Aber auch ein Augenschmaus für uns, der Anblick der bunten Blüten lässt unser Herz weit werden und zaubert uns ein Lächeln auf die Lippen.
Und zur Zeit blüht die Wegwarte überall, auch in meinem Garten. Eine Menge leuchtend blauer Blüten, zumindest bis zur Mittagszeit. Die Wegwarte öffnet ihre Blüten am frühen Morgen und schließt sie zur Mittagszeit.
Die Pflanze ist in allen Teilen essbar, junge Blätter und Blüten im Salat, die Wurzel als Gemüse, ältere Blätter als Spinat oder in Suppen. Früher nutzte man die Wurzel auch als Kaffeeersatz.
Sie ist eine alte Heilpflanze und wirkt verdauungsfördernd, entschlackend, entgiftend und appetitanregend.
Eine Teekur mit Wegwarteblättern und -wurzeln hilft unserem Körper, Schwermetalle und andere Gifte auszuleiten. Sie wirkt außerdem lindernd bei rheumatischen Problemen und sie regt Leber und Galle an.

Sie ist eine kraftvolle Wegbegleiterin, die uns schützt und uns hilft, das was uns hindert unseren Weg zu gehen, aufzulösen, sodass wir unsere Bestimmung wieder besser spüren können. Und damit schenkt sie uns Lebensfreude.

Mal ein Rezept für ein leckeres Gebäck. Es passt zum Picknick, oder zum naschen am See/im Schwimmbad ?

Wildkräuter-Käse-Gebäck

Zutaten:
150 g Dinkelmehl
150 g Butter
150 g geriebenen Käse
1 Eigelb
eine gute Hand voll sehr fein geschnittene Wildkräuterblätter und -blüten
Zum Beispiel: frischen Löwenzahn,  Spitzwegerich,  Knoblauchsrauke,  Gundermann, Frauenmantel, Schafgarbe, Gänseblümchen, Brennnesselsamen

Alle Zutaten vermengen, Wildkräuter dazugeben und 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen. Ausrollen, Kekse ausstechen, oder einfach in Rauten schneiden, auf Backpapier legen und 20 Min. im vorgeheizten Ofen bei 200°C backen.

Ehrenpreis Veronica officionale (oder - chamaedrys, oder -beccabunga, oder -teucrium.…
oder auch „Allerwelltsheil“
Es gibt etwa 450 verschiedene  Ehrenpreis, alle wirken gleichermaßen, aber der echte Ehrenpreis hat die stärkste Heilkraft.
Hier bei uns finde ich meist den Persischen Ehrenpreis und den Gemander-Ehrenpreis an Wegrändern, auf Äckern und Wiesen. Aber jetzt ist mir auch schon hin und wieder der Echte Ehrenpreis begegnet. Alle Sorten haben die gleichen vielseitigen Eigenschaften: Sie sind u.a.  blutreinigend, schleimlösend, verdauungsfördernd und stoffwechselanregend, entzündungshemmend, antibakteriell, beruhigend….
Er kann daher zur Anregung des Stoffwechsels, bei Erkältungskrankheiten und für Krankheiten der Haut eingesetzt werden.
Wir können das Pflänzchen innerlich, als Tee, Tinktur, oder Saft zu uns nehmen.
Bei Hauterkrankungen, wie z. B. Juckreiz nutzen wir die Pflanze äußerlich als Wickel, Umschlag, oder Salbe.
Auch in der Küche nutze ich den Ehrenpreis gerne. So bekommt mein Salat, der Kräuterquark, eine Süßspeise ganz einfach eine schöne und heilende, vitaminreiche Dekoration.
Die Botschaft des Ehrenpreis fand ich im Netz unter: www.seelenzauber.at
„Sei dir treu – vertraue und verwurzle dich. Ehre und preise dich! Du bist ein wunderbares Geschöpf , sehe die Schönheit in der Tiefe. Ich helfe dir deine Wurzeln zu finden. Erinnere dich wer du bist und glaube an dich! Ich helfe dir, dass du wieder deinen Mut findest und in deine volle Kraft kommst.“
Wow, das tut schon beim Lesen so gut, wie kraftvoll ist es erst, wenn wir in der Natur, neben dem Ehrenpreis sitzen und ihm die Ehre erweisen ?

Vergissmeinnicht -Myosotis arvensis-

Da kommt sicher bei den meisten Menschen die Assoziation " vergiss mich nicht,  komm wieder, bleib mir treu, denk an mich"
Und was möchte uns das schöne, blaue Blümchen eigentlich sagen?
"Egal was in der Welt geschieht, ihr seid nicht vergessen, ihr bekommt Schutz und Unterstützung, ihr seid nicht alleine ? Vergesst aber auch nicht euch selbst ? achtet auf euch,  hört auf euer Bauchgefühl".

Obwohl das Vergissmeinnicht in der heutigen Zeit aus medizinischer Sicht leider eher ignoriert wird, verfügt es doch über einige heilkräftige Inhaltsstoffe.
In der Volksheilkunde findet es Beachtung bei  Atemwegserkrankungen wie Bronchitis und Tuberkulose. Aber auch bei Verdauungsbeschwerden, Wundinfektionen und Entzündungen und Nervosität kann es erfolgreich unterstützen. In der Homöopathie kommt es bei Lymphknotenschwellungen zum Einsatz und stärkt das Immunsystem.

Wie beim Beinwell oder Borretsch hat auch das Vergissmeinnicht in geringer Menge Pyrrolizidinalkalloide, die in sehr großen Mengen Vergiftungen auslösen könnten. Die Konzentration ist aber derart niedrig, dass das Pflänzchen sogar in der Wildkräuterküche genutzt werden kann.
EinTee kann bei Erschöpfung und bei Augenerkrankungen helfen.

Schwangere und Kinder sollen das Vergissmeinnicht allerdings nur äußerlich anwenden. Zum Beispiel als Tinktur oder Tee für Umschläge bei Hautquetschungen und/oder -entzündungen.

Stelle eine Tinktur her:
Fülle wenig getrocknete oder  frische Pflanzenteile in ein kleines Schraubglas und gieße mit 40%igem Alkohol auf, bis alle Pflanzenteile bedeckt sind. Verschließe das Glas, es muss nun für mindestens vier Wochen reifen und ab und zu bewegt werden, sodass sich alle Inhaltsstoffe im Alkohol lösen können. Nach Ablauf der Zeit wird durch ein Leinentuch, oder Kaffeefilter filtriert. Die fertige Tinktur wird in ein dunkles Tropffläschchen gefüllt und beschriftet. Die Tinkturen sind ca 5 Jahre haltbar.

Überall steht sie gerade in der Blüte
Die Knoblauchsrauke - Allaria petiolata
An Böschungen, Wald- und Wiesenränder und auch in meinem Garten steht sie wie gesäht und lädt uns ein, uns zu bedienen, sie zu schmecken, zu riechen, zu genießen. Und sie schmeckt köstlich!
Der knoblauchartige, leicht pfeffrige Geschmack bereichert unsere Küche.
Knoblauchsrauke ist eines der Frühlingskräuter, welches wir für eine Frühjahrskur, zur Stärkung unserer Abwehrkräfte nutzen dürfen.
Die jungen, zarten Blätter und Blüten sind gut geeignet für einen leckeren Frühlingssalat, einen Kräuterquark, oder für die Kräuterbutter.
Für mich hat sie gerade Suchtpotential, sie fehlt bei keinem Frühstück, auf der Tomate, über das Käsebrot gelegt, im Salat.
Heute habe ich eine Knoblauchrauken-Butter hergestellt, Pesto gabs auch schon ? beides sehr lecker.
Mit den geschmacksintensiven, weißen Blüten dekoriere ich gerne meine Salate.
Die Blütezeit ist etwa April bis Juni.
Die Samen der Knoblauchsrauke können ähnlich wie Pfefferkörner genutzt werden.
Auch die fein geschnittenen Wurzeln können als Gewürz genutzt werden.

Das frische Kraut hat eine blutreinigende, harntreibende, verdauungsfördernde und entgiftende Wirkung.
Es ist auch schleimlösend und kann so das Abhusten bei Husten, Asthma und Bronchitis erleichtern.
Knoblauchsrauke wirkt entzündungshemmend und desinfizierend. Bei kleinen Wunden, oder Insektenstichen lindert ein aufgelegtes, gequetschtes Blatt der Knoblauchsrauke und unterstützt die Heilung.

In den kleinsten Dingen, zeigt die Natur Ihre allergrößten Wunder.
Carl von Linne

Weißdorn - Crataegus monogyna
Es ist Mai, für mich der schönste Monat des Jahres. Es grünt und blüht, die Welt ist bunt und in Fülle. Viele Paare nutzen diese schöne Zeit, um zu heiraten. Aber wir sehen nicht nur Bräute in weißen Kleidern, auch der Weißdorn steht gerade überall an Weg - und Waldrändern, in Gärten und Parks, in seinem blütenweißen Brautkleid und wird von Bienen, Hummeln und anderen Insekten umschwärmt. Und wie bei der Braut in weiß, geht's auch beim Weißdorn um eine Herzensverbindung. Er ist eine große Herzpflanze.
Ein Tee aus den Blüten und den zarten, jungen Blättern (frisch, oder auch getrocknet) stärkt das Herz, reguliert den Blutdruck, wirkt gefäßerweiternd, er entspannt und beruhigt.
Und das ganz ohne bekannte Nebenwirkungen.
Für den Rest des Jahres sammele ich mir eine Hand voll Blüten und Blätter, gebe einige Blättchen Melisse mit in ein Schraubglas, fülle es mit 40%igem Alkohol auf verschließe das Glas und lasse es mindestens 6 Wochen ziehen. Dann kommt die filtrierte Weißdorn-Tinktur in Braunglas-Fläschchen und hält viele Jahre, wenn sie nicht verbraucht wird. Ich nutze ihn, um meinen Blutdruck zu regulieren, das Herz zu stärken und die Herzgefäße zu erweitern.
Oder wenn das Herz durch Stress oder Angst geplagt ist, gibt der Weißdorn Schutz und beruhigt bei Nervosität. 
Weißdorn beglückt unser Herz, auch wenn es mal traurig, bedrückt, oder verletzt ist.
Er ist eine große Heil- und Schutzpflanze ?und ein guter Tröster?

Und hier noch ein Tipp von Ursula Stumpf, aus dem Buch:
Pflanzengöttinnen und ihre Heilkräfte
In einer deutlich tastbaren Vertiefung am Ende der inneren Handgelenksfalte, unterhalb des Daumens liegt ein Akupunkturpunkt, der die Blutgefäße des Körpers mit Energie versorgt.
Benetzen Sie Ihren Zeigefinger mit dem Weißdorntee und legen ihn dann in diese Kuhle.
Oder legen Sie ein Weißdornblatt, oder -blüte dorthin. Sie werden merken, dass sich Ihr Brustkorb weitet und Sie freier und tiefer durchatmen können. Die Zusammenarbeit zwischen dem Akupunkturpunkt und dem Weißdorn bringt das Herz wieder in seinen gewohnten Rhythmus, schafft Distanz und weitet den Blick. Halten Sie den Punkt an beiden Handgelenken so lange, bis Sie ein tiefes Aufatmen spüren. Entdecken Sie die Kraft, die in solchen kurzen Momenten entsteht. ❤️
Danken wir der Natur für die vielen Möglichkeiten, die sie uns schenkt, danken wir dem Weißdorn, für seinen Schutz und seine Kraft, die wir nutzen dürfen.

Hier erwartet uns ein sehr intensives Hineintauchen in das Pflanzenwesen ?❤️

Griechender Günsel - Ajuga reptans
Begegnung mit dem kriechenden Günsel.
Da steht er, stolz und aufrecht, kerzengerade und kraftvoll, warum also „kriechender Günsel“? Da muss man sich schon zu ihm hinunter beugen, kann dann sehen, wie er sich über den Erdboden schlängelt, kriecht, um dann seine wunderschönen, blauen Blüten gerade stehend zum Himmel wachsen zu lassen. Er verbindet Himmel und Erde, richtet sich kraftvoll auf!
Er hilft, uns aufzurichten, eine stabile Mitte zu finden, uns groß und sichtbar zu machen.
Der getrocknete Günsel ist gut zu verräuchern, damit rufen wir uns die guten Geister, gute Energieen ins Heim.
Als Salbe hilft er blaue Flecken zu lindern, ist leicht schmerzstillend bei z.B. Gelenkentzündungen.
Als Tee wirkt der Günsel beruhigend, er fördert den Schlaf, entspannt die Nerven, wirkt entsäuernd und unterstützt unser gesamtes Verdauungssystem.
Man kann auch eine Tinktur (Alkoholauszug) mit dem Günsel ansetzen, so hat man seine Wirkstoffe auch noch, wenn er sich wieder in die Erde zurück gezogen hat.
Für einen Günsel-Tee übergiesst man ein bis zwei Teelöffel Kriechender Günsel mit einer Tasse kochendem Wasser und lässt ihn 6-10 Minuten ziehen.
Anschließend abseihen und in kleinen Schlucken trinken. Von diesem Tee kann man ein bis drei Tassen täglich trinken. Wie bei den meisten Heilkräutern sollte man nach vier Wochen eine Pause einlegen.
In der Küche nutze ich den Günsel wie die Gundelrebe vorsichtig dosiert, als Würzkraut und die Blüten als Dekoration im Salat oder auf Suppen.

Entgiften mit Frühlingskräutern

Mit einer Gruppe Frauen ging es heute in den Frühling, die ersten, winzigen Wildkräuter zu entdecken. Unser Fokus lag auf Entgiftung, Entschlackung, Reinigung, um so die Abwehrkräfte zu stärken. Unterwegs durften wir einige Yoga Übungen zum Thema Detox kennenlernen und zum Abschluss einige Wildkräuter-Leckereien probieren.
Wildpflanzen eignen sich wunderbar, in unsere Ernährung eingebunden zu werden.
Wenden wir regelmäßig wilde Kräuter an, die entschlackend, reinigend, entgiftend wirken, gut schmecken und einfach zuzubereiten sind, profitiert unser Körper enorm davon.
Was bestenfalls passieren könnte:
Die Frühjahrsmüdigkeit bleibt aus, Schmerzen auf Grund von Rheuma und Gicht lassen nach, das Hautbild verbessert sich. Die Selbstheilungskräfte des Körpers werden angeregt, das Immunsystem gestärkt.
Die regelmäßige Einnahme von Wildkräutern bringen Körper, Geist und Seele in Einklang.
Diese Pflanzenwaren heute unsere Hauptdarsteller:
Brennnessel -Urtica dioica : ist eine der wichtigsten Pflanzen für die Entgiftung.
Sie reinigt unser Blut, durchspült die Nieren und entwässert unseren Körper.
Die Brennnessel kann frisch, in Salat, Pesto, Kräuterquark gegessen werden, nachdem die Brennhaare gebrochen wurden, kann aber auch als Gemüse (ähnlich dem Spinat) genutzt werden.
Löwenzahn -Taraxacum officionale: Er wirkt entwässernd, abführend und entgiftend, reinigt Nieren, Leber und Galle.
Jetzt im Frühling können die schmackhaften, jungen Blätter in jeden Salat. Auch als Tee ist Löwenzahn wirksam. Später im Jahr sind auch die Blüten und Wurzeln des Löwenzahn schmackhaft.
Schabockskraut - Ranunculus ficaria: Als Tee vom getrockneten Kraut wirkt es blutreinigend,
frisch gegessen ist es sehr vitaminreich. Nach dem Winter füllt es unsere Vitaminspeicher auf. Geerntet wird das Scharbockskraut NUR vor der Blüte, denn mit der Blüte entwickelt sich das Gift Protoanemonin , welches alle Hahnenfußgewächse enthalten.
Giersch - Aegopodium podagraria: Er wirkt entgiftend, blutreinigend, harntreibend.
Er ist sehr schmackhaft in Salaten, Kräuterbutter, Pesto usw. Außerdem ist er reich an Vitaminen und Mineralstoffen.
Knoblauchsrauke -Alliaria petiolata: entgiftend, blutreinigend, verdauungsfördernd, harntreibend.
Sie wirkt am besten frisch gegessen, in Salaten, Pesto, Kräuterquark, oder auch als Würzöl.

Ruprechtskraut (Stinkender Storchenschnabel)- Geranium robertianum: entschlackend, entgiftend, stark reinigend, hilft Schwermetalle und andere Giftstoffe auszuleiten und regt den Lymphfluss, sowie den Stoffwechsel an.
Es unterstützt bei der Auflösung von zurückliegenden Traumata und Schockzuständen.
(Storchenschnabel-Tinktur wird oft mit den Bachblüten- Notfalltropfen verglichen)

Gänseblümchen -Bellis perennis: stoffwechselanregend, verdauungsanregend, blutreinigend
Die Blüten werden gerne als Dekoration in Salaten, auf Suppen, Butterbrot genommen. Auch die Blätter helfen den Körper von Innen zu reinigen.