Björn Clemens - Der späte Sommer
Der späte Sommer bringt die schönsten Tage
In welche Abschied bitter eingemischt
Die Sonne füllt ihr Licht mit stärksten Farben
Bevor sie trüb und grau vom Herbst erstickt

Die Blätter suchen sich mit Macht zu wehren
Zu hindern Gilbung, Trockenheit und Fall
Doch kann kein Baum sein Laub im Winter hegen
Wenn karge Kälte überdeckt das Land

Die Zeit der Neige ruft zu stillem Denken
Zu Abkehr von des lauten Treibens Hast
Zu Ehrfurcht vor der Schöpfung großem Rätsel
Das Demut fordert, Gotteslob und Dank.

Björn Clemens - Im besten Deutschland aller Zeiten
Es weht ein schales Lüftchen
Das riecht nach Brand und Stank
Da stürzen ein die Brückchen
Beamte werden krank

Es rauscht ein fernes Wasser
Doch löscht es nicht den Brand
Mit ungewohntem Krache
Wird´ s schwemmen dieses Land!

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Björn Clemens – Solinger Vielfalt

Nacht dunkelt, die Menge schunkelt
In Vielfalt der Klänge schunkelt die Menge
Manch einer munkelt, dass die Nacht dunkelt

Der es weiß besser zückt jetzt sein Messer
Die Klinge funkelt, da alles schunkelt
Während sie singen, lässt er sie schwingen

Ihm muss es gelingen zur Ader zu dringen
Die Menge will singen, in Vielfalt erklingen
Schnell ists gelungen, zum Halse geschwungen

Im Blute sie liegen, das Messer will siegen
Die Klinge geschwungen, die Lieder verklungen
In seine Fänge geriet ihm die Menge

Die Menge verschwunden, der Schrei unterbunden
Vielfalt erhalten, nichts kann uns spalten
Erhaltet der Menge die frohen Gesänge

Das Messer funkelt, solange Ihr munkelt
Wer spürte die Klingen, nicht mehr wird singen
Nacht dunkelt - zu Ende geschunkelt.

Björn Clemens - Sonnenwende

Die Tage werden kürzer wieder
Grad wenn der Sommer rüstet sich zum Fest
Aus allen Fugen blickt der Tod hernieder
Der festgesetzten Tages Dir nichts lässt

Verblüht welkt lang der Frühlings-Flieder
Bevor die Sonn am höchsten Himmel steht
Des Zechgelages frohe Stimmungslieder
Vom Lippenschlag zu blauem Dunst verweht

Der Sommer bald im Herbst schon mündet
Das gelbe Korn der Wiesen dann gemäht
Wovon der erste Blattfall leise kündet
Dieweil der frohe Tross zum Tanze geht

Doch Ewigkeit liegt in dem Rauschen
Das flüstert über Wald und Moor und Feld
Sie ist nicht gegen blankes Gold zu tauschen
Und nicht zu kaufen für erspartes Geld

Sie zeigt sich, wenn die Nebel weichen
Sie weiht das Tal im hellen Morgenlicht
Sie spricht aus hundert Jahre alten Eichen
Wenn früh die Sonne durch die Halme bricht

Sie klingt im Sang der hohen Glocken
Erschallt im Kirchenschiff beim Orgelspiel
Um schwere Herzen aus dem Tal zu locken
Vermag zu weisen jedem Aug ein Ziel

Drum lern den Augenblick zu schauen
Den Dir Natur und Schicksal zugedacht
Lass Dich von Gottes Schöpfung stets erbauen
Und freue Dich des langen Tages Nacht.
22.06.24

Aus gegebenem Anlass: Björn Clemens - Befreiung
Eine düstergraue nebeldichte Wolke
Lastet schwer seit jenem Tag im schwarzen Mai
Auf Stadt und Land und Mensch im Volke
Doch die frohe Sklavenseele dünkt sich frei

Um zu zerschlagen, führten sie zwei Kriege
In welchen fiel nicht nur das alte Reich
Mit ihrem blutig rot befleckten Siege
Sollte ewig schwinden die Idee zugleich

Strategisch flämmten sie die stolzen Bauten
Welche gaben würdevoll der Seele Hort
Die Zeugen, welche hunderte an Jahren schauten
Versanken wie das wesenhafte deutsche Wort

Der Raum des Geistes gähnt in öder Leere
Was an die großen Zeiten bindet, schweigt
Dafür wallen durch die Straßen fremde Heere
Der Vorrat der Bestände sich dem Ende neigt

Die Ruhmeshallen brachen unbeachtet nieder
Der Rest von Moos und Schimmel angefleckt
Die Ruinen atmen schwach die alten Lieder
Deren Boden schutt- und scherbenüberdeckt

Aus den hohlen Glocken fahren schiefe Klänge
Verstopfen bleiern jedes feingesinnte Ohr
Der falschen Boten trügerische Fänge
Wüten garstig dort, wo Gott sein Haus verlor

Jedoch kann keine Lüge ewig leben
Einst bricht sie an sich selbst entzwei
Die ganze Scheinwelt muss zu Tode beben
Erst wenn der Ring gesprengt, wird Deutschland frei.

Im Folgenden als Text:

Björn Clemens - Im Winterlicht

Wenn im Februar das Leuchten
Der Kälte leis entsteigt
Fängt auf des Winters Höhe
In Dir an das Brennen

In kristallenklarer Spannung
Regt sich neu das Klopfen
Das erhebet Deine Seele
Zu starker Taten Kraft.

Björn Clemens - Dresden

Feuertanz vom Himmel
Lüstern grellt hinab
Soldaten Christi Humanisti
Dresden sinkt ins Massengrab

Phosphorglut zur Elbe
Wallend greift das Kind
Des Albions Flieger tapfre Krieger
Mauer bricht im Aschewind

Sturmesbrand die Lunge
Brüllend reißt entzwei
Sir Churchills Heere Ruhm und Ehre
Asphalt schluckt des Flüchtlings Schrei

Hitzestoß zum Keller
Gierig schlägt ans Herz
MG-Piloten Freiheitsboten
Glocke stummt in Todes Schmerz

Björn Clemens - Zum 18. Januar 1871 Nicht gewollt und nicht vollendet Von dichter Feinde Schar umringt Eigne Kraft hat Dich geblendet Dein ferner Schimmer zu uns dringt Nicht geduldet in dem Kreise Der selbst ernannten Herrn der Welt Welche setzen fest…