Raum der Erinnerungen - Was die Alten noch zu erzählen hatten

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Ihr kennt Familiengeschichten von damals? Von alten Zeiten, von den beiden Weltkriegen? Hier könnt ihr sie uns erzählen:
https://t.me/+SKzbQo8dKmQyM2Uy
Damit diese Geschichten nicht vergessen werden.
Herzlichst Eure Anja C.
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Offizieller Kanal von Eva Herman - Nur diese beiden Kanäle sind ein Projekt von uns:

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2 months ago

Ich weiß nicht, ob ich das schon mal erzählt habe, wenn ja, schmeißt es einfach weg. Also: im dritten Reich wurden alle Mädels nach der Ausbildung zum BDM= Bund Deutscher Mädels für ein Pflichtjahr eingezogen. So geschah es auch meiner Tante Silvia nach dem Abitur. Sie musste Arbeitsdienst leisten. Dort ging es militärisch zu und jeden Montag wurden die Spinde der Mädchen kontrolliert. Eines Tages forderte die BDM-Führerin, dass jedes Deutsche Mädel ein Bild des Führers im Spind zu haben habe. Bei der ersten Inspektion hatte Silvia keins = Verwarnung, bei der zweiten Inspektion hatte Silvia immer noch keins= strenge Verwarnung. Vor der dritten Inspektion nahm Silvia eine Briefmarke mit dem Portrait des Führers und klebte sie auf die Innenseite der Schranktür. Daraufhin wurde sie in ein Salzbergwerk untertage strafversetzt. —-Als nun ihr älterer Bruder, inzwischen Leutnant,- die jungen Männer stiegen unglaublich schnell in den Rängen auf-, also, als ihr Bruder Octavian zum Heimaturlaub nach Hause kam, sagte sein Vater in seiner gewohnt autoritären Art zu ihm:" Octav, sieh mal nach Silvie, der geht es schlecht!" Octavian zog seine Leutnantsuniform an und fuhr hin. Dort verlangte er seine Schwester Silvia zu sprechen, die geholt wurde. Die BDM Führerin fiel Silvia um den Hals und rief: "Aber liebste Silvia, warum haben Sie denn nie gesagt, dass ihr Bruder Offizier ist?" Das war das Ende von Silvias Arbeit untertage, aber sie hat Erfrierungen davongetragen, sie hatte immer blaue Hände und wie ich denke, einen Herzfehler. Was ist aber aus dem Leutnant Octavian geworden? Der ist gefallen, als der Krieg eigentlich schon zu Ende war.Er ist gefallen am 05.Mai 1945 bei Düsseldorf. Am 08.Mai 1945 war der Krieg vorbei. Was für eine Verschwendung junger hoffnungsvoller Leben!

5 months, 2 weeks ago

Mein Vater (Jahrgang 1899) wurde mit 16 Jahren als Soldat in den 1. Weltkrieg eingezogen und war bis zum Ende des Krieges an der Front in Frankreich. Diese Zeit muß für ihn schrecklich gewesen sein, denn er erzählte kaum etwas davon. Zum Ende des 1. Weltkrieges wurde er allerdings nicht aus der Reichswehr entlassen, obwohl er gerne wieder nach Hause zurückgekehrt wäre. Erst als sein Vater im Sterben lag, wurde er 1921 endlich entlassen. Fünf Jahre seines jungen Lebens verbrachte er in Krieg und Militärdienst. 1939 wurde er wieder eingezogen und nahm dann am Polenfeldzug teil. Kurz nachdem die kriegerischen Handlungen in Polen beendet waren, wurde mein Vater als Weltkriegsteilnehmer aus der Wehrmacht entlassen und durfte wieder nach Hause zurückkehren. Er nahm freudig wieder seine alte Arbeit auf, die sich für ihn allerdings zu einem wahren Spießrutenlauf entwickelte. Die Frauen auf seiner Arbeitsstelle machten ihm das Leben schwer und schimpften darüber, daß ihre Ehemänner noch in Polen waren und er als Junggeselle nach Hause durfte... Diesen Druck konnte er nicht lange aushalten und meldete sich dann freiwillig zur Wehrmacht zurück... Auch aus dem 2. Weltkrieg erzählte er kaum etwas. Ich habe meinen Vater einmal alkoholisiert erlebt, wo er plötzlich eine gelöste Zunge hatte und Erlebnisse aus dem 1. und 2. Weltkrieg erzählte. Diese Erlebnisse müssen sehr schwer auf seiner Seele gelastet haben. Nach dem 2. Weltkrieg geriet er in amerikanische Gefangenschaft und verbrachte über 2 Jahre im Kriegsgefangenenlager in Moosburg in Bayern. Aus der Kriegsgefangenenzeit erzählte mein Vater ab und zu etwas. Die Amerikaner versorgten sie sehr spärlich mit Lebensmitteln und sie litten die ganze Zeit unter großem Hunger, bekamen aber trotzdem gerade soviel zu Essen, daß sie nicht verhungerten. Um den ständig allgegenwärtigen Hunger und die Langeweile zu bekämpfen beschäftigten sich die Kriegsgefangenen im Lager Moosburg gegenseitig mit verschiedensten Kursangeboten. Mein Vater nahm an einem „Kochkurs“ und an einem Buchhaltungskurs teil. Der Kochkurs bestand daraus, daß sie Rezepte der schmackhaftesten Speisen austauschten und niederschrieben. Schreibpapier gab es für die Kriegsgefangenen im Überfluß, so daß mein Vater umfangreiche Aufzeichnungen anfertigte, die für ihn Zeit seines Lebens ungeheuer wichtig waren und die niemand von uns berühren durfte. Er bereitete immer wieder für uns leckere Speisen aus seinen Aufzeichnungen aus der Kriegsgefangenenzeit. Mein Vater hat auch von dem Buchhaltungskurs sehr profitiert, denn er hat als späterer selbständiger Handwerker seine komplette Buchhaltung alleine gemacht. Leider ist es so, daß diese Aufzeichnungen nach dem Tod meines Vaters spurlos verschwunden sind.

5 months, 3 weeks ago

Dazu kann ich auch etwas erzählen. Mein Vater Jahrgang 22 hat sich frühzeitig zum Militär gemeldet weil er befürchtete wegen seines Berufes zur Infanterie eingeteilt zu werden. Die Hungerjahre nach dem 1. WK haben auch an ihm gezehrt denn er war sehr schlank. So meldete er sich zur Marine und konnte dann auf Lehrgang einrücken als er 16 war. Man hat ihn dann zum Maschinenmaat ausgebildet. Als der Krieg dann anfing war er knapp fertig mit seiner Ausbildung. Er war ziemlich unterwegs und sah seine Familie nur selten.
Er hat nur einige Episoden aus dieser Zeit erzählt. Auch litt er unter Albträumen wegen einer Sache. Sie wurden als Begleitschutz für grössere Schiffe eingesetzt, dabei bekamen sie wohl einen Treffer. Die U-Boote sind in Zonen eingeteilt und werden mit Schotten abgedichtet wenn so ein Treffer das Boot durchschlägt. So wird verhindert dass das Boot sinkt.
Damals war der Treffer nicht weit von ihnen eigeschlagen, die Sirene ertönte und man musste diesen Bereich sofort verlassen.
Sie wurden darauf trainiert und hatten unbedingt direkt zu reagieren. Sein Freund der mit ihm die Ausbildung durchlaufen hatte, schaffte es nicht mehr rechtzeitig und das machte ihm lange Jahre sehr zu schaffen.
Das 2. Erlebnis von dem er berichtete hatte für ihn ein gutes Ende. Er war auf Heimaturlaub gewesen und sollte sich wieder auf seinem Boot zurückmelden.
Da auch die Bahnfahrten beeinträchtigt waren kam er nicht rechtzeitig nach Travemünde. Sein Boot war schon einen Tag vorher ausgelaufen. Also fuhr er ihm auf dem Landweg hinterher. Er kam bestimmt 3 mal zu spät zuletzt in Constanza da war das Boot erst 2 Stunden vorher ausgelaufen. Er meldete sich beim Hafenmeister und dann hiess es warten. 2 Tage später kam die entsetzliche Nachricht dass das Boot untergegangen sei und niemand überlebt habe. Er wurde dann später von einem anderen Boot aufgenommen und tat dort bis Kriegsende seinen Dienst.

6 months, 1 week ago

Mein Großvater geriet Ende des 2. WKs in Russische Gefangenschaft. Als „Spezialist“ – er war Bauingenieur kam er in ein Gefangenenlager in der Ukraine. Er kam erst als einer der Spätheimkehrer im Herbst 1948 zurück in die Heimat. Die jüngste seiner vier Kinder hatte ihn niemals zuvor gesehen. Mein Großvater hat niemals über die Zeit der Gefangenschaft gesprochen und durch die Gefangenschaft hatte er sich wohl sehr verändert. Von einem Mitgefangenen wissen wir dass die Russen damals Unmögliches von den gefangenen „Spezialisten“ verlangt haben. So sollte mein Opa beispielsweise einen Wasserhahn in eine Mauer installieren, zu dem es aber keine Wasserzuleitung gab. Dass das nicht funktionieren konnte verstanden die Russen nicht, gaben meinem Großvater die Schuld und bestraften ihn dafür. Es bildeten sich aber Freundschaften in dieser Gefangenschaft die ein Leben lang hielten. Ein Mitgefangener meines Großvaters war Architekt, ein Weiterer kam ebenfalls aus der Baubranche. Gemeinsam haben sie im Raum Frankfurt nach ihrer Rückkehr zahlreiche Häuser gebaut. Ich entstamme dieser Fraternité, denn meine Mutter heiratete den Schwager des Freundes. Mit dem Enkel des Architekten bin ich noch heute befreundet. Sein Großvater ging bei uns ein und aus.

6 months, 2 weeks ago

Da meine Eltern Kriegskinder waren, habe ich als Kind/Jugendliche sehr viel über die Grausamkeiten des Krieges gehört. Alle berichten immer von Dresden und wie schlimm die Zerstörung und das Feuer dort war. Die Stadt, in der meine Großeltern mütterlicherseits lebten ist damals auch zu 90 Prozent zerstört worden. Meine Großmutter ist noch nachmittags mit ihren Kindern zu Verwandten weiter weg geflohen, da mein Großvater (der auf Gefangene aufpassen musste und die aber immer auch als Menschen betrachtet hat) gewarnt worden war. Das muss man sich mal vorstellen, dass die wussten, dass dieser Großangriff des Nachts stattfinden würde. Mein Großvater ist geblieben und hat die Phosphorbomben vom Dachboden geworfen, um zu verhindern, dass das ganze Haus abbrennt.
Meine Mutter hat 3 Mal "Glück" gehabt, dass sie dem sicheren Tod entgehen konnte. Bei einer Jugendmesse im Dom zu Paderborn (der auch gleichzeitig ein rotes Kreuz auf dem Dach hatte, da er auch als Lazarett diente - Messen fanden im Anbau statt) , haben die eine Luftmine geworfen. 200 Jugendliche (es war eine spezielle Messe für sie) sind dabei ums Leben gekommen ? Meine Mutter und ihre Schwestern sollten da eigentlich auch hin, waren aber ungehorsam. Teile der Luftmine sind heute noch als Denkmal vorhanden.

6 months, 3 weeks ago

Die Familie meines Vaters war ganz anders und eigentlich passten diese beiden Familien nicht zusammen. Was mir immer erzählt wurde, und was ich nie in Frage stellte, war, dass mein Vater in Frankreich auf einem Spähergang durch einen Granatensplitter verletzt wurde, der auf seine Taschenuhr traf. Dadurch wurde sein Leben gerettet, weil der Splitter ihm sonst den Unterleib zerrissen hätte, die Glassplitter aber ins Fleisch gestreut haben und dort permanente Entzündungen machten. Trotz mehrerer Operationen gelang es nicht, diese Splitter zu entfernen. Die zweite Information, die ich über meinen Vater hatte, war, dass er Berufsoffizier gewesen ist und 1945, nachdem es keine Wehrmacht mehr gab, in Chemnitz Elektrotechnik studiert hatte. Nach seiner letzten OP ist er am 07.10.1951 in der Charité an Nierenversagen verstorben. Deshalb kenne ich ihn nicht, damals war ich 7 Monate alt. Aber dieser Chat hier hat mich dazu gebracht, nachzuforschen. Also: Mein Vater Horst ist Ende September 1923 geboren. Der Frankreichfeldzug dauerte vom 10. Mai bis zum 25. Juni 1940. Also war er damals 16 Jahre alt. So verzweifelt war die Wehrmacht damals noch nicht, dass sie Kinder einzog. Dazu kommt ja auch noch die Ausbildung zum Berufssoldaten. Horst war also bei der Besatzung in Frankreich. Tippe auf 1943 oder sogar 1944. Jedenfalls hat er diese Verletzung davongetragen, die ihn 1951 das Leben gekostet hat.

6 months, 3 weeks ago

Mein Grossvater (geb. 1895) den ich nie kannte, weil er, wie viele seiner Nachbarn und Bauern wie er, kurz nach dem 2. Weltkrieg an Tuberkulose starb. Nach Jahren an der Front, in den feuchten und kalten Schützengräben und Kavernen, jahrelang getrennt von daheim und den Liebsten.
Meine Mutter erzählte oft, wie die ganze Familie in den 30er Jahren aus der CH dem Geschnorre des Hitler zugehört hätten, entsetzt über all das, was sich klar abzeichnete und man nur noch flüsterte, aus Angst verschreckt über das Drohende, Unmenschliche.

Sie erzählte uns Kindern, dass es selbstverständlich ist, mit einem Flüchtling, einem Kriegsversehrten, Traumatisierten oder einem hungernden Menschen zu teilen, auch wenn man selber kaum was hat. Auch damals hatten die Meisten weggeschaut. Und es gab hier auch sog. Kriegsgewinnler, die am Krieg kräftig verdienten. Aber am meisten schmerzte es sie, als eine Politikerin sie quasi als Unwissende, Lügnerin hinstellte, weil sie von jener Zeit ungeschminkt erzählte. Sie war schockiert, wie weit man die Geschichte schon verzerrt hatte und man nicht bereit war hinzusehen, aus Fehlern zu lernen. Sie, eine einfache, bescheidene Frau wusste, dass es keine Diktatur gibt ohne Mitläufer. Sie ahnte, dass es bald eine Aufwach-Katastrophe geben müsse, wenn sich die Menschheit noch retten will.

7 months ago

Teil 2
Die Sudetendeutschen waren hier im Ort ihr Leben lang eine Gemeinschaft geblieben.
Mit der Zeit fassten meine Omas mehr Vertrauen in die hier Ansässigen. Wohl auch umgekehrt. Sie lebten sich ein. Aber niemals verging die Wehmut. Oft beschrieb besonders Oma Marie ihren Heimatort im Sudetenland als ein ehemals blühendes Dorf, mit schönen Festen in guter Gemeinschaft mit den Menschen. Ihre Traurigkeit und ihre Tränen vergingen nie, zumal ihr einziger Sohn kurz vor entgültiger Schließung der innerdeutschen Grenze in den Westteil floh. Er hatte sich aus Angst vor Repressalien nie getraut, sie in Thüringen zu besuchen. Sie hat ihren einzigen Sohn nur 1 mal wiedergesehen, als sie selbst ihn besuchte.

Beide, mein Vater und sein Bruder, heirateten Mädchen aus dem Ort. Mein Onkel bekam 4 Kinder, mein Vater 3, wovon ich die jüngste bin. Niemand der Nachkommen meiner Großmutter Rosa hat die Region hier verlassen. All meine Geschwister, Cousins und Cousine, deren Kinder und Enkel leben entweder hier in dem kleinen Dorf oder einem Nachbarort. Anscheinend kann keiner den anderen verlassen. Da steckt uns allen wahrscheinlich noch eine Menge in den Gliedern.

Ich selbst fühle mich dem kleinen Ort im heutigen Tschechien verbunden. Mein Vater hat seinen Heimatort das erste mal nach der Vertreibung besucht, als ich 14 Jahre alt war. Es war eine herzliche Begegnung mit den Menschen, die aus früheren Zeiten noch übrig waren.
Einige Häuser waren 1974 noch zu genagelt. Insgesamt war das Dorf 1974, (und auch heute noch) in einem schlechten und runtergekommenen, gar verwahrlostem Zustand.
Der Friedhof war eine Zeitreise mit Gräbern die Namen trugen, dessen Angehörige diese Namen in eine andere, neue Heimat getragen haben, während sie in der alten Welt ausgestorben sind.
Ich trage den Tschechen gegenüber keinen Hass in mir, trotz der Geschehnisse. Sie alle waren ein Spielball der Politik.

Keine der beiden Schwestern hatte jemals wieder einen Partner.
Die beiden Schwestern blieben ihr Leben lang zusammen, lebten gemeinsam in den einst zugewiesenen Zimmern in denen beide schließlich starben.

7 months ago

Teil 1

Die folgende Erzählung bezieht sich auf das Leben meiner Großmutter Rosa B., welche den Brief mit der Todesnachricht erhalten hat.

Ich werde hier auch vom Leben ihrer Schwester Marie berichten, denn beide Leben waren eng miteinander verknüpft.

Meine Oma Rosa wurde 1905 geboren, ihre Schwester Marie 1898. Ich nannte sie ebenfalls Oma, obwohl sie eigentlich meine Tante war. Sie hatten viele Geschwister.

Allesamt lebten sie im Sudetenland in einem kleinen Dorf namens Ledau.

Oma Rosa hatte 2 Kinder, Alois, mein Vater, wurde 1931 geboren. Mein Vater wurde unehelich geboren, meine Oma Rosa hatte keine Beziehung mit diesem Mann. Der Bruder meines Vaters, Walter, kam 1935 zur Welt. Sie heiratete den Vater meines Onkels 1938. Er hieß Emil. Emil nahm meinen Vater Alois als das seinige Kind an, wohl auch deshalb, damit mein Vater aus Sicherheitsgründen den gleichen Nachnamen trug.

Emil starb im Krieg, alle Hoffnung auf ein gemeinsames Leben zerschlugen sich jäh. (Siehe Brief)

Sie arbeiteten und wohnten auf einem Gutshof. Hatten nie etwas eigenes. Meine sogenannte Oma Marie hatte eine Liaison mit einem Knecht und bekam ihren Sohn Franz. Sie hatte nie geheiratet, blieb ihr ganzes Leben ohne Partner.

Mein Vater Alois musste bei einem Tschechen arbeiten, es ging ihm als deutsches Kind sehr schlecht dort, wurde misshandelt und geschlagen.

Mein Onkel Walter machte im Alter von ca. 8 Jahren mit anderen Jungs eine grausame Beobachtung.
Die Jungs saßen in sicherer Entfernung auf einem Kirschbaum und beobachteten, wie Tschechen eine Menge (ca. 30) deutscher Männer und männliche Jugendliche aus den umliegenden Dörfern aufs Feld trieben. Dort mussten sie ein großes Grab ausheben. Als sie damit fertig waren, mussten sie hinein und wurden erschossen. Die letzten verbliebenen 2-3 Männer mussten das Grab zuschaufeln, bis auch sie erschossen wurden. Einem aus der Menge gelang die Flucht. Man sagte, er habe es über die Grenze nach Bayern geschafft.

Die Deutschen lebten in Angst und Schrecken.
Es kam die Zeit, als die Deutschen das Dorf verlassen mussten. Meine Familie waren nicht dazu aufgefordert, weil sie ohne Männer waren und sicher als Arbeitskraft eingesetzt werden sollten. Da nun so ziemlich alle Familien gehen mussten, entschieden sich die Frauen schweren Herzens ebenfalls die Heimat zu verlassen. Sie fürchteten um das Leben meines Vaters, wenn sie bleiben würden. Sie meinten, dass er anderenfalls zu Tode geschlagen würde. So kamen Rosa, Marie und ihre Kinder mit den anderen Deutschen in einem letzten Zug heraus. Sie packten in aller Eile sämtliche Habseligkeiten zusammen, die man tragen konnte.
In Viehwaggons wurden sie in ein Auffanglager gebracht, Marie erkrankte schwer an Typhus, kam gerade noch mit dem Leben davon.

Nach einiger Zeit in dem Lager wurden sie weiter verteilt. Rosa und Marie und noch mehrere Familien aus dem gleichen Ort blieben zusammen und wurden einem kleinen Thüringer Ort zugewiesen.
So kamen eine Menge fremder Leute ins Dorf, die man nicht haben wollte. Die Unterbringung war schwierig, niemand wollte freiwillig die Sudetendeutschen aufnehmen.
Rosa, Marie ( ihre Mutter war auch noch dabei) und die Kinder wurden gemeinsam in winzigen Zimmern bei einer Bäuerin untergebracht.

Selbst hier haben sie lange Zeit ihre Angst nicht verloren.
Ein Beispiel dazu: während meine Oma eine elektrische Kochplatte benutzte, klopfte die Bäuerin zufällig an der Zimmertür. Vor Schreck warfen sie Kissen auf die noch heiße Platte, um den Kocher zu verstecken. Man sollte nicht sehen, dass sie Strom verbrauchen. Wie verrückt das alles!

7 months ago

Wir hatten ja heute schon Kontakt. Ich würde hier gerne einen Brief einstellen, den ich wortwörtlich vom original abgeschrieben habe. Nur den Nachname meiner Großmutter habe ich nicht ausgeschrieben. Diesen Brief erhielt meine Großmutter:

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Im Felde, den 6.2.1944

Sehr geehrte Frau B…..!

Mit tiefen Bedauern muss ich Ihnen heute die traurige Mitteilung machen, dass Ihr Gatte am 31.1.44 in treuer Pflichterfüllung durch einen Unglücksfall den Tod gefunden hat.
Seit mehreren Tagen tobte in unserem Frontabschnitt eine sehr heftige Abwehrschlacht. Unsere Kompanie war an einem sehr gefährdeten Brennpunkt eingesetzt. Infolge der wiederholten Versuche der Russen zu einigen Stellen in unseren Kompanie-Abschnitt einzubrechen und durch das seinerzeit neblige Wetter hatten die ausgestellten M.G.- und Horchposten strengsten Befehl auf die Person, die sich dem Posten nähert und auf Anruf nicht stehen bleibt, sofort zu schiessen. Während der Nacht sollte Ihr Gatte einen M.G.-Posten ablösen. Der Weg der ablösenden Posten war durch den Kompanieführer genauestens festgelegt. Ihr Gatte hatte wahrscheinlich infolge der Dunkelheit den richtigen Weg verfehlt und kam aus Feindrichtung auf den abzulösenden Posten zu. Trotz Anrufes des Postens blieb er nicht stehen, sondern sprang in einen Graben der zu diesem Posten führte. Demzufolge musste der Posten annehmen, dass es sich um einen Feind handelte. Er eröffnete befehlsgemäß sofort das Feuer und traf Ihren Gatten durch einen Kopfschuss tödlich. Die durch die Schüsse alarmierten und sofort herbei geeilten Kompanie- Angehörigen konnten leider nur noch den Tod ihres Kameraden feststellen.
Durch die Kompanie-Führer wurde sofort eine eingehende Untersuchung des Unglücksfalls eingeleitet, die einwandfrei ergab, dass der betreffende Posten schuldlos ist und sich auf Grund des Befehls richtig verhalten hat. Die Kompanie bedauert diesen Unglücksfall sehr, durch den ein tapferer und pflichtbewusster Kamerad aus ihren Reihen gerissen wurde. Trotz seiner kurzen Zugehörigkeit zur Kompanie haben wir ihn alle als besten Kameraden achten und schätzen gelernt.
Ich spreche Ihnen, zugleich auch im Namen seiner Kameraden die wärmste Anteilnahme zu Ihrem schweren Verluste aus. Möge Ihnen die Gewissheit, dass Ihr Gatte in vorderster Linie des Gefechtsfeldes, im Kampfe für die Größe und den Bestand von Führer, Volk und Heimat verunglückt ist, ein kleiner Trost in Ihrem schweren Leide sein.
Am 1.2.44 wurde Ihr Gatte auf dem Heldenfriedhof in Stalindorf, 35 km ost-nordwärts Krivoj- Rog unter militärischen Ehren zur letzten Ruhe beigesetzt.
Unser Kompanieführer ist am anderen Tage verwundet und in ein Lazarett eingeliefert worden, wodurch mir die harte Aufgabe zugefallen ist, Ihnen die traurige Nachricht zu übermitteln.
Die Nachlass Sachen wird Ihnen die Kompanie in nächster Zeit zusenden.
Ich grüße Sie in aufrichtigem Mitgefühl.
Ihr Lambrecht Moll.

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