Freizeit‐Politik‐Blog

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Veröffentlichung von mir selbst verfassten Artikeln sowie von interessanten bzw. inspirierenden Fundstücken aus dem Internet

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2 months ago

AfD und BSW möchten Corona‐Ausschuss starten

Ein mdr‐Bericht über kontaminierte mRNA‐Impfungen wird gelöscht, die Zahl der potentiellen Nebenwirkungen der Impfungen nimmt zu und die Aufarbeitung der Pandemie geht wohl in die nächste Phase. Sarah Wagenknecht möchte gemeinsam mit der AfD einen Corona‐Untersuchungsausschuss beantragen, was der Anfang vom Ende für die Verantwortlichen sein könnte.

ein Videobericht von LION Media vom 20.09.2024

2 months ago

Falsche Opposition: Meine Gedanken

Heute sind erneut Landtagswahlen. Ob es Zufall ist, dass ich an beiden Wahltagen einen Artikel veröffentliche? Wie dem auch sei, warum geht man wählen? Welches Ziel hat man? Welches Ziel hast Du?

Geht es um das geringere Übel? Darum sollte es nicht gehen, doch bleibt uns nicht viel übrig. Eigentlich sollte es um ein Ziel gehen. Welches ist mein Ziel? Ich bin Utopist und habe Vorstellungen über eine optimale Zukunft, zur Bildung, zum Wirtschaftssystem, zu Anti‐Neoliberalismus und Demokratie. Mein Ziel ist klar, nämlich eine wirklich fortschrittliche und gerechte Welt.

Es gab eine Zeit, da galten meine Positionen gegen die Verteilung von Arm nach Reich als links. Ist das noch so? So sollte es zumindest sein, denn es ist ein wichtiger Kernpunkt. Wie kann man da etwas erreichen? Gar nicht, befürchte ich, aber mit den „Weiter so!“‐Altparteien geht es mit Sicherheit nicht. Die sind, wenn überhaupt, durch die erstarkte AfD zu etwas gezwungen, doch für wie lange?

Wie sieht es denn mit ~~der~~ dem BSW aus? – Ist Euch eigentlich schon mal aufgefallen, dass es der Feminismus heißt? Lol, egal. – Das BSW scheint immerhin als einzige relevante Partei nicht dem Neoliberalismus dienend unterwegs zu sein. Die sind da, um eine echte Alternative zur Alternative zu sein. Ist dem so? Wollen sie wirklich eine Veränderung oder sind sie genauso als kontrollierte Opposition gedacht wie die AfD?

Vor der Wahl warben sie mit einem anderen Umgang mit der AfD. Werden sie das einhalten? Eine Rede von 2020 der nun‐BSW‐Chefin Amira Mohamed Ali ließ mich zweifeln: Die Rückgängigmachung der Kemmerich‐Wahl war für sie demokratisch, während die Wahl selbst für sie undemokratisch war; ganz im Geiste der als verfassungswidrig verurteilten Forderung Merkels. Oh, und nun berichtet die Berliner Zeitung, der Brandenburg‐BSW‐Chef sei offen für ein AfD‐Verbot. Das ist eher kein anderer Umgang. Sehen wir hier ein Muster oder ist das Zufall?

Die generelle Ablehnung gegenüber Abschiebungen von Frau Ali in einem Interview aus 2019 und ihre Ablehnung gegenüber Corona‐Kritikern in einer Rede von 2022 ist ebenso BSW‐widersprüchlich. Warum wurde gerade sie BSW‐Chefin? In einem Artikel von Aya Velázquez wurde zudem offenbar, dass Sahra Wagenknecht eins Machtelite für die Eröffnungsrede zu einer ihrer Demonstrationen einlud.

Wie sieht es mit der AfD aus? Da sind doch Leute wie der Höcke drin! Wie soll man das tolerieren? Das kommt von tolerare und bedeutet erdulden, erleiden, ertragen. Eventuell muss man das. Das Internet hatte sicher einen uns entgegen gewandten, anderen Zweck, wurde aber zum Propaganda‐Leck. Die AfD ist auch neoliberalistisch, siehe z. B. deren Steuerpolitik, wird ja vielleicht aber zum Herrschafts‐Leck. Die AfD lud Prof. Dr. Sucharit Bhakdi in den Reichstag ein. Dort berichtete er über mit Bakterien‐DNA verunreinigte mRNA‐Impfungen. Es werden Konsequenzen für die Verantwortlichen gefordert. Trotz der neoliberalistischen Ader der AfD hat dort solche Machtkritik Platz.

Doch was ist mit dem Elefanten im Raum, der Rassismus‐Gefahr der AfD? Könnte aus dieser nicht die nächste NSDAP werden? Ich persönlich sehe diese Gefahr nicht. Die Geschichte wiederholt sich nicht. Sie reimt sich. Und sie pendelt. Wir sahen in der Gesellschaft einen langsamen Linksruck, oder eher Wokeruck. Mit Links hat das ja nicht viel zu tun. Die Positionen der AfD waren vor zwei Jahrzehnten noch CDU‐Positionen. Bevor die AfD zur NSDAP werden kann, würde sie von den Zähne fletschenden Wachhunden verboten.

Bis jetzt hatte die AfD keine Chance, sich zu beweisen. Zwingen wir die AfD in Verantwortung und nageln sie fest auf ihre Wahlversprechen wie Grenzkontrollen, Corona‐Untersuchungsausschuss und (sogenannte) direkte Demokratie. Vielleicht machen sie den typischen Politiker, aber vielleicht bekommen wir so auch den längst überfälligen Start einer Veränderung – mit der eigentlich neoliberalistischen AfD als Steigbügelhalter. Eine BSW‐AfD‐Koalition wäre wohl am besten, würde die negativen Aspekte der AfD bremsen und die behauptete Veränderung verstärken.

2 months, 3 weeks ago

Über Klassenkampf und Demokratie

Es scheint egal, welches gesellschaftliche Problem wir betrachten. Stets finden wir ganz bestimmte Dinge als Ursache: Da sind die Machteliten, das betrügerische Finanzsystem, Psychopathen in Machtposition, die Indoktrination der Menschen mit trojanischen Neoliberalismus‐Pferden durch Schulen und Medien sowie die daher wie eine Hammelherde allem folgende Bevölkerung.

Begriffe wie links oder rechts sind zu nichtssagenden Worthülsen verkommen, weil jeder etwas anderes darunter versteht. Dabei sollte der Fokus woanders liegen: Es gibt die Klasse der Machtelite, welche aktiv die Verteilung von Arm nach Reich vorantreiben. Es gibt die Klasse der nützlichen Idioten, welche diesen Neoliberalismus aus Unwissenheit oder Irrglauben vorantreiben. Das trifft häufig auf Journalisten, Wissenschaftler und Politiker zu. Es gibt die Opfer der Propaganda, welche sich in politischen Bewegungen aufspalten und auf Nebenkriegsschauplätzen streiten, während sie in Wirklichkeit nur dem Neoliberalismus dienen.

Und dann gibt es Menschen, die all dies mehr oder weniger verstanden haben und darüber aufzuklären versuchen. Beispiele dafür sind Kayvan Soufi‐Siavash, Ervin Tahirovic oder Aya Velázquez. Solche werden dann häufig als Verschwörungstheoretiker abgewertet, denn sie sind schließlich gefährlich für die Machtelite und müssen daher bekämpft werden. Die Masse der Leute fällt auf solche Rufmordkampagnen herein und wird so vom Verständnis dieser Aspekte abgehalten.

Dabei geht es um Gerechtigkeit und Fortschritt. Wir brauchen neben besserer Bildung und fairem Geld eine echte Demokratie. Damit ist keine direkte Demokratie gemeint, denn dieser Begriff ist ein Widerspruch in sich. Ein System mit direkten Wahlen, welches damit normalerweise gemeint ist, wird tatsächlich Ochlokratie genannt. Eine solche ist die Diktatur der Mehrheit über die Minderheit.

Echte Demokratie basiert auf dem Subsidiaritätsprinzip. Das heißt, die Macht geht von den kleinen Entitäten aus; zuerst von den Menschen, dann den Gemeinden, dann den Landkreisen, und so weiter. Demokratie bedeutet, dass jede Meinung angehört wird. Es ist der Austausch einer Gemeinschaft mit dem Ziel einer Konsensfindung. Es wird sich im kleinen Rahmen zu einigen versucht. Ist das nicht möglich, steht erst als letztes Mittel die Abstimmung zur Verfügung. Der große Staat muss wieder die Aufgabe wahrnehmen, uns gegenüber der Machtelite zu verteidigen, und nicht, uns zu regulieren.

Nicht der Staat ist das Problem, sondern, wie dieser momentan aufgebaut ist, mit Lobbyismus und Korruption, sprich der Einflussnahme, welche von den Konzernen ausgeht. Großkonzerne und dessen Besitzer, jene Machtelite, wollen die Verteilung von Arm nach Reich beibehalten und ausbauen. Das ist der Neoliberalismus. Dazu verwenden sie sogenannte Denkfabriken, z. B. Mont Pèlerin Society oder The Round Table. Die Bevölkerung soll glauben, die neoliberale Ideologie sei völlig natürlich. Verschiedene gesteuerte politische Bewegungen sollen alle gleichermaßen dort hinführen.

Wir sollen es als normal empfinden, wie wenig Gegenwert wir für unsere Arbeitskraft erhalten. Wir sollen es für erstrebenswert halten, den Staat als unseren Schutz gegenüber den Machteliten abzuschaffen. Wir sollen einen freien Markt mit Konkurrenz statt Kooperation für sinnvoll erachten. Es sollen Konflikte innerhalb der Klasse der Normalbevölkerung angefacht werden, damit wir einander bezichtigen und attackieren, anstatt gemeinsam die Klasse der Machtelite ins Auge zu fassen.

Es sollen Gesetze erlassen und Steuern nur so gesenkt werden, sodass Vorteile für Großkonzerne gegenüber dem Mittelstand entstehen. So ist das selbst bei der angeblichen Alternative für Deutschland. Mit alledem will die Machtelite ihre Vorteile weiter ausbauen. Bereits jetzt ist das System auf eine Weise aufgebaut, uns als normale Bevölkerung zu benachteiligen – mittels des betrügerischen Geldsystems, den manipulativen Medien und indoktrinierenden Schulen. All dies soll dafür sorgen, dass wir brav weiter arbeiten gehen und bedürftige Konsumenten bleiben.

3 months, 3 weeks ago

Geld, Epilog: Kritik am InformationsgeldEs gibt zehn mehr oder weniger offene Fragen zum Informationsgeldsystem, auf die ich nun in Form einer Art von FAQ eingehen werde.

1️⃣ Geld kann in Punkte getauscht werden. Solches Geld gehört dann der Gemeinschaft. Um Spekulationsgeschäfte zu verhindern, geht dies laut Prof. Hörmann jedoch nicht andersherum. Wie kauft jemand etwas von außerhalb, wo Punkte nicht akzeptiert werden?
? Eine Lösung könnte sein, dass während der Transaktion eines Kaufes doch auch zurück getauscht werden kann. Die teilnehmenden Menschen sind aber frei, parallel auch noch die bisherige Währung zu besitzen.

2️⃣ Genauso, wie die Kalkulation der Verfügbarkeit und zu vernichtenden Punkte lokal abläuft, entscheiden Gemeinschaften lokal die zu erhaltenen Punkte. Verschiedene Preise zwischen Regionen können zu Zwischenhandel führen. Kostenlose Überflussgüter können zudem für Punkte weiterverkauft werden.
? Bisher verdienen Zwischenhändler durch solche Preisdifferenzen ihr Geld. Wie in Teil 1 erklärt, ist das jedoch kein gutes System und gilt im neuen System entsprechend als Betrug. Wenn der Nutzen den Aufwand des Transports übersteigt, wäre es möglich, es in benötigten Mengen zu importieren.

3️⃣ Wie ist das mit Punkten, die für Bestandteile eines Endprodukts ausgegeben wurden?
? Diese Punkte könnten vielleicht bei erfolgtem Verkauf erstattet werden. Punktekosten sollen knappe Güter managen. Dies könnte beim Endprodukt geschehen.

4️⃣ Wie werden Eigentümer von zur Verfügung gestellten Produktionsgeräten gehandhabt?
? Diese können mit Punkten dafür entlohnt werden.

5️⃣ Eine solche Demokratie funktioniert nicht, weil Menschen zu oft egoistisch für ihr eigenes Wohl entscheiden und nicht vorausschauend oder für das Wohl der Gemeinschaft.
? Unsere aktuelle Gesellschaft hat nichts mit echter Demokratie zu tun. Das erklärte Prof. Mausfeld einst sehr gut: Was ist Demokratie?
Zudem ist die Teilnahme am System freiwillig. Teilnehmer, vor allem die ersten, werden idealistisch und motiviert sein, es so gut wie möglich umzusetzen. Das begünstigt gute Entscheidungen.

6️⃣ Dem System würden eher erfolglose, faule oder gierige Menschen beitreten, die kostenlose Überflussgüter abgreifen wollen, oder sich erhoffen, dort erfolgreicher zu sein.
? Wenn Güter ausreichend verfügbar sind, ist es nicht schlimm, dass faule Menschen diese erhalten. Sicherlich ist es in Hörmanns System leichter, erfolgreich zu sein, doch Gier kann in dem System nur durch einen Nutzen für die Gemeinschaft gestillt werden.

7️⃣ Demokratische Entscheidungen sind zu langsam, um effektiv zu entscheiden, welche Güter gerade wichtiger sind und höher vergütet werden müssen, um Ressourcen effizient zu nutzen.
? Das denke ich nicht. Falls doch, könnten die Gemeinschaften sicherlich Lösungen finden. Das Systemkonzept ist ein Vorschlag, keine Vorschrift.

8️⃣ Das System wird Faulheit fördern. Es würden nicht genug Menschen arbeiten, sodass es keine Überflussgüter gäbe. Menschen wären weiterhin arm und könnten verhungern.
? Da in dem System weniger Arbeitszeit notwendig ist und es leichter ist, mit seinen Fähigkeiten etwas zu verdienen, würde es eher Motivation auslösen. Jeder hätte zudem etwas davon, für mehr kostenlose Überflussgüter zu sorgen.

9️⃣ Sein System ist schwer umzusetzen, sowohl bezogen auf juristische Probleme, da das System schließlich steuerfrei ist, als auch bezogen darauf, wie man viele Menschen dafür gewinnt.
? Das ist auch mein Hauptkritikpunkt. Mit OSBEEE gab es bereits einen fehlgeschlagenen Versuch der Umsetzung. Dennoch verbreite ich hoffnungsvoll diese vielversprechende Idee.

? Ein Gesellschaftssystem benötigt eine Selektion von genetisch weniger fleißigen oder intelligenten Menschen, da die Menschheit sonst über viele Generationen hinweg degenerieren würde. Bei einer Versorgung durch kostenlose Überflussgüter fehlt eine solche Selektion.
? Ich halte es für kein gutes Argument, ein schlechteres System zu wählen, nur weil es genetisch schlechtere Menschen aussortiere. Das klingt für mich ziemlich unmenschlich. Wir sollten jeden mitnehmen.

7 months, 3 weeks ago
8 months ago

Geld, Teil 4: Die fünfte Kategorie

All die zuvor beschriebenen Probleme kann in der Theorie eine von Prof. Dr. Franz Hörmann bekannt gemachte Alternative lösen. Er ist Professor für Rechnungswesen an der Wirtschaftsuniversität in Wien, doch ich bezeichne ihn ebenfalls als Philosophen. „Demokratie beginnt mit einem demokratischen Geldsystem.“, fasst er seine Kritik am Status quo zusammen.

Die fünfte Kategorie eines Geldsystems kann als asymmetrisches Geldsystem bezeichnet werden. Es basiert nicht auf doppelter Buchführung. Geld wird nicht getauscht, sondern auf persönlichen Konten jeweiliger Menschen geschöpft und auf selbigen Konten auch wieder vernichtet, ohne zwischen Schöpfung und Vernichtung jemals weitergegeben worden zu sein. Unter welchen Regeln dies geschieht, kann sich unterscheiden.

Errungenschaften und Fortschritt sollten allen Menschen zugutekommen und nicht nur den Machteliten. Prof. Hörmann hat für das Informationsgeldsystem dafür bestimmte Regeln vorgeschlagen. Ziel dessen ist, Ressourcen effizient gegenüber den Bedürfnissen der Menschen zu organisieren – ohne jemanden, der sich etwas davon ab zwackt. Vergiss am besten all die Vorstellungen, wie ein Geldsystem funktionieren müsse. Um das zu erleichtern, spreche ich nachfolgend nicht mehr von Geld, sondern von Punkten. Diese werden wie gesagt nicht mehr weitergegeben, sondern verbleiben immer auf dem persönlichen Konto eines Menschen.

Für Waren oder Dienstleistungen, welche jemand der Gemeinschaft zur Verfügung stellt, werden Punkte auf dessen persönlichem Konto geschöpft. Selbiges gilt für alle anderen Dinge, die der Gemeinschaft in irgendeiner Form nützen, wie das Aufziehen von Kindern oder bisher ehrenamtliche Tätigkeiten. Niemand muss hierbei direkt für die auszuzahlenden Punkte aufkommen, denn diese werden dabei ganz neu erzeugt.

Wenn jemand hingegen eine Ware kauft oder Dienstleistung in Anspruch nimmt, werden dafür Punkte aus seinem persönlichen Konto gelöscht. Wie viele Punkte dem Verkäufer geschöpft und Käufer gelöscht werden, kann sich unterscheiden – da bestimmt durch zwei unterschiedliche Regeln. Der Anbieter kann einen anderen Betrag erhalten, als der Kunde verliert.

Wie viele Punkte jemand in dem System für ein Gut aufbringen muss, wird aus der Verfügbarkeit des Guts im Vergleich zur Nachfrage und insgesamt existierenden Punktemenge errechnet. Bei im Überfluss verfügbaren Gütern werden dabei sogar überhaupt keine Punkte gelöscht. Somit wurde mal eben nebenbei eine bedingungslose Wohlstandsversorgung geschaffen, wie Prof. Hörmann es zu nennen pflegt.

Meine Vorstellung hierzu ist, dass Kunden in einem Onlineshop angeben können, ob sie Interesse an einem Gut haben, damit die tatsächliche Nachfrage unmittelbar erfasst werden kann. Im bisherigen Geldsystem wird die Nachfrage gar nicht ermittelt. Es ist lediglich bekannt, wie viele Leute ein Produkt für einen bestimmten Preis tatsächlich gekauft haben.

Was ein Arbeiter für ein veräußertes Gut auf sein Konto geschöpft bekommt, wird von der Gemeinschaft demokratisch je Produkttyp und Dienstleistungsart entschieden; unter Beachtung des Aufwandes und der Wichtigkeit des Guts für die Gemeinschaft. Da niemand für die Auszahlungen aufkommen muss, weil die Punkte bei der Bezahlung neu geschöpft werden, entsteht bei Entscheidungen tendenziell eine Großzügigkeit. An Entscheidungen beteiligt muss nicht immer jeder Mensch sein. Es reichen schließlich jene, die mit dem Gut selbst irgendwie zu tun haben. Geht es um Gitarren, brauchen beispielsweise evtl. nur Gitarristen und Gitarrenbauer zu entscheiden.

Von Arbeitern erhaltene Punkte können sich wie gesagt von jenen unterscheiden, die der Verbraucher verliert. Der Begriff des Kaufens passt eigentlich nicht mehr. Ein Bäcker kann beispielsweise zehn Punkte erhalten, während der Kunde im Falle eines solchen Überflussguts null Punkte verliert. Es handelt sich nicht mehr um fließendes Geld, das selbst einen Wert hätte, sondern um erstmal wertlose Zahlen auf den Konten, welche lediglich die Information der erbrachten Leistung enthalten. Es ist ein Wertmaßstab.

8 months, 1 week ago
8 months, 2 weeks ago

Anzeigenhauptmeister: Die Tragik

Das erste Mal von ihm gehört hatte ich in der Reaktion von Gronkh auf die Reportage von Spiegel TV. Beim Schauen erahnte ich nicht, welche Kreise das ziehen würde. Aufgrund der Vorkommnisse möchte ich hier mal meine Gedanken dazu loswerden. Teil 3 der Artikelreihe über Geld erscheint wie gewohnt Sonntag.

In der Reportage stellt sich der 18‐jährige Niclas selbst als Anzeigenhauptmeister vor. In seiner Heimatstadt und deutschlandweit ist er mit dem Fahrrad unterwegs, um Falschparker zu finden und diese über eine App anzuzeigen, von der ich zuvor noch nie gehört hatte. Laut Topliste der App hat er im letzten Jahr 4226 Anzeigen erstattet. 889 sind es offiziell in seiner Heimatstadt.

Wie zu erwarten, sorgt sein Hobby bei den Menschen für Unmut. Der größte Twitch‐Streamer Deutschlands MontanaBlack hat in seiner Reaktion auf sehr zweifelhafte Weise Gewalttaten auf Niclas „vorhergesagt“. In Kommentaren im Internet finden sich Drohungen und Gewaltaufrufe. Es wird versucht, seine Adresse herauszufinden, was wohl auch geglückt ist. Nun wurde er sogar angegriffen und ausgeraubt. Dabei könnte Niclas sein Hobby gar nicht ausüben, gäbe es keine Falschparker.

Bereits beim Schauen der Reaktion von Gronkh fiel mir auf, dass Niclas wahrscheinlich eine Form von Autismus haben wird. Das ist natürlich nur eine Vermutung, doch gehe ich recht stark davon aus. Autismus ist kurz gesagt eine andere Wahrnehmung auf die Realität. Sie sehen die Welt auf eine unkonventionelle Weise, über den Tellerrand schauend oder gesellschaftliche Strukturen erkennend. Manche werden zu Querköpfen. Andere wiederum mögen es, Konventionen oder Regeln zu folgen.

Da sind wir direkt beim Knackpunkt. Autismus hin oder her, kann ich mich in Niclas hineinversetzen; das Gefühl, mit dem Fahrrad umherzufahren, nach Ordnungswidrigkeiten zu suchen, diese zu dokumentieren und zu melden. Es macht sicherlich Spaß, nach den Anzeichen für Regelverstöße zu suchen. Es ist sicherlich erfüllend, dass es durch die Anzeigen sogar realen Einfluss hat. Es ist sicherlich ein schönes Gefühl, damit etwas Gutes zu tun, denn Verkehrsregeln sind aus gutem Grund da. An eventuell schlechten Regeln ist die Politik schuld.

Man selbst würde so etwas nicht tun, da man sich dessen negativen Konsequenzen bewusst ist und weiß, wie seltsam es auf andere wirkt. Jedoch kann zumindest ich genau nachvollziehen, wie er sich bei der Ausübung seines Hobbys fühlen mag. Hoffentlich konnte ich das etwas nachvollziehbarer machen. Jeder Mensch mit solchen Eigenheiten entwickelt sich nun mal anders. Das hängt damit zusammen, ob er es selbst als Störung oder Problem erkannt und damit umgehen gelernt hat. Das trifft unabhängig davon zu, ob meine Diagnose über ihn korrekt ist oder nicht.

Niclas wird mit dem Drachenlord verglichen, über welchen bereits eine Artikelreihe von mir existiert. Dort erklärte ich, dass der Drachenlord höchstwahrscheinlich ein Narzisst ist, und erläuterte die Bedeutung und Auswirkungen dessen. Zudem beschrieb ich das Versagen aller Beteiligten. Da sehe ich in der Tat eine Parallele. Beide gehen nicht geschickt mit der Öffentlichkeit um und bei beiden scheint eine psychologische Störung die Ursache zu sein. Nur handelt es sich hier wohl um unterschiedliche Störungen.

Ich kann nur hoffen, dass es sich mit Niclas anders entwickelt. Aufgrund der anderen psychologischen Umstände ist nicht vorherzusehen, wie Niclas damit umgehen würde, auf Dauer genauso wie der Drachenlord von einer großen Masse an Menschen derart angegangen zu werden. Zudem stellt sich, auch wenn Niclas der Reportage zustimmte, trotzdem die Frage nach der Verantwortung von Spiegel TV. Ich kann nur hoffen, dass diesmal rechtzeitig die Kurve gekriegt wird; die Ursachen ermittelt, darüber aufgeklärt und von öffentlichen Stellen vernünftig damit umgegangen wird. Ich kann nur hoffen, dass der schlechte Umgang der Behörden damit nicht eine Gemeinsamkeit beider Fälle wird. Große Hoffnung habe ich dabei jedoch nicht, ob des Bürgermeisters seiner Heimatstadt, der ebenfalls unüberlegt gegen Niclas schießt.

8 months, 2 weeks ago

Geld, Teil 2: Arten der Geldschöpfung

Hast Du Dir schon einmal Gedanken darüber gemacht, wie die Schöpfung des Geldes funktioniert? An welchem Punkt wird neues Geld in die Öffentlichkeit gebracht?

Geld erhältst Du natürlich vom Arbeitgeber, doch der muss es irgendwoher haben. Er erhält es von den zahlenden Kunden, doch die müssen es irgendwoher haben.

Die Antwort darauf ist tatsächlich simpel. Wir nutzen überall auf der Welt sogenanntes Schuldgeld, welches ausschließlich bei der Kreditvergabe von Banken in Umlauf gebracht wird. Wenn Du einen Kredit nimmst, leihst Du nicht das Geld von irgendjemandem, sondern Du erhältst völlig neu geschöpftes Geld.

Für ein gutes Verständnis der Geldschöpfung ist es wichtig zu wissen, welche Typen von Geldsystemen es eigentlich gibt. Daher folgt nun ein kleiner Exkurs: Alle denkbaren Tausch‐ und Geldsysteme lassen sich in fünf Kategorien einordnen. Die fünfte Kategorie wird jedoch erst in einem späteren Teil beleuchtet, zusammen mit dem Vorschlag eines alternativen Geldsystems.

Nun, die erste Kategorie ist, schlicht kein Geld zu benutzen, sprich der direkte Tauschhandel oder eine Gemeinschaft von Menschen, die auf Vertrauensbasis geben, was sie können, und nehmen, was sie brauchen.

Die zweite Kategorie könnte als Sachgeld bezeichnet werden. Dabei wird etwas, das einen eigenen Wert besitzt, direkt als Währung verwendet. Das kann alles Mögliche sein, aber beispielsweise auch Goldtaler.

Die dritte Kategorie könnte als Vollgeld bezeichnet werden. Dabei wird Geld nach einer bestimmten Regel zu einem bestimmten Zeitpunkt geschöpft und dann genauso wie ein Gut zum Tausch verwendet. Mit Geld als Zwischenschritt können die Leute leichter Dinge tauschen, denn man kann nicht immer etwas anbieten, was der andere gerade benötigt. Der Wert eines Vollgeldes basiert auf dem Vertrauen darauf oder auf dessen Deckung.

Wichtig bei dieser Art von Geld ist, dass durch irgendeine Methode die Geldmenge reguliert werden muss, damit keine Inflation entsteht, also das Geld an Wert verliert. Der Plan B der Wissensmanufaktur begrenzt die Geldmenge durch negative Zinsen von gespartem Geld. Der Bitcoin begrenzt es durch die zeitaufwändige Berechnung beim Schürfen. Eine mit Gold gedeckte Währung begrenzt es durch die begrenzte Verfügbarkeit von Gold.

Es gab eine Zeit, in der der Dollar mit Gold gedeckt war. Jedoch flog irgendwann der Betrug auf, dass mehr Dollar ausgegeben wurden, als Gold vorhanden war. Kurz darauf wurde die Golddeckung dann abgeschafft. Seitdem gibt es weltweit ausschließlich die nun folgende⁠…

Die vierte Kategorie wird als Giralgeld bezeichnet und kann am besten mit einer Metapher erklärt werden. Stelle Dir dazu eine Zeit vor, in der das zweite System herrscht. In einem solchen finden sich nun zwei Leute, die einander einen Gutschein von z. B. je 1 kg Gold ausstellen. Solange die Gutscheine im Umlauf sind, gelten sie als Wert, doch wurde nicht wirklich ein Wert geschaffen, da beide Gutscheine sich vernichten, wenn sie gegenseitig eingelöst würden. Es ist ein Trick, sich gegenüber anderen mit diesen nicht‐Werten zu bevorteilen.

Im heutigen Geldsystem wird der Teil mit Gutscheinen durch das Versprechen bzw. die Schuld ersetzt, es wieder zurückzuzahlen. Es handelt sich hierbei um nichts anderes als um den Kredit bei einer Bank. Die erörterte doppelte Eigenschaft besteht darin, dass auf der einen Seite virtuelles Geld für Kreditnehmer und auf der anderen Seite Schuldscheine für die Bank entstehen, mit denen sie ebenfalls Handel treiben.

Weitere Einnahmen hat die Bank natürlich durch Zinsrückzahlungen und Mahngebühren. Wirklichen Verlust hat die Bank bei Nichtrückzahlung nicht, da sie schließlich kein vorher existierendes Geld herausgegeben hat, sondern es sich um neu geschöpftes Geld handelt. Banken müssen für ihre Kreditvergaben zudem nur wenige Prozent an Reserven in Form von physischem Geld besitzen. Das unterscheidet sich je nach Land. Im Gegensatz dazu, wie das bei der Metapher der Fall war, kann bei diesen Kreditspielchen nur eine von beiden Seiten einen Vorteil aus diesem Trick ziehen.

8 months, 3 weeks ago

Geld, Teil 1: Die generellen Probleme

Wenn es um die Ursachen der Probleme unserer Gesellschaft geht, findet sich die Antwort nicht nur bei gierigen Konzernen oder bei Propaganda betreibenden Medien. Auch die Schulen, welche uns Menschen mit unerfüllten Bedürfnissen zurücklassen und Konsum als Ersatzbefriedigung begünstigen, wie im vorherigen Artikel beschrieben, sind nur ein Teil der Wahrheit.

Nein, es geht auch um die subtil verfestigte Indoktrination, alles drehe sich nur ums Geld. Es geht um die Abhängigkeit der Menschen vom Prinzip des Geldes. Wir können gar nicht mehr ohne dieses System. Es geht um die Verteilung von Arm nach Reich und um jenes Mittel, welches die Machteliten für diesen Zweck nutzen. Deren wichtigstes Werkzeug dafür ist, zusammen mit der Sucht der Bevölkerung danach, die Funktionsweise des Geldsystems selbst.

Doch beginnen wir an der Wurzel. Bisherige Geldsysteme beruhen im Kern erst einmal auf dem Prinzip der doppelten Buchführung: Wenn Du 100 € erhältst, muss diese 100 € jemand anderes weggeben. Dass dabei auch eine Ware in entgegengesetzter Richtung übergeben wird, spielt bei dieser Erklärung vorerst keine Rolle. Geld wird genauso behandelt wie ein festes Gut, obwohl es nur Zahlen auf Zetteln oder Computern sind. Ein häufig übersehenes Problem ist, dass Menschen aufgrund dessen nur an Güter gelangen können, wenn sie den verlangten Geldbetrag besitzen. Aus Gewohnheit am System sehen wir das als Selbstverständlichkeit und Offensichtlichkeit, doch ist es das wirklich?

Wir bezeichnen unser System als Handel oder Markt. Doch würde dazu nicht gehören, zu verhandeln? Versuche das mal im Supermarkt. Sind diese daher nicht eher Erpressungen? Entweder zahlst Du den festgelegten Betrag oder Du verhungerst.

Menschen können benötigte Güter nicht erhalten, obwohl manche Güter realistisch gesehen ausreichend verfügbar sind, um alle Bedürfnisse decken zu können. In der größten Stadt Österreichs wird beispielsweise so viel Brot entsorgt, wie für den Bedarf der zweitgrößten Stadt Österreichs ausreichend wäre. Obwohl Dinge vorhanden sind, existiert Armut und Hunger, weil natürlich Arbeiter und Hersteller auf das zu erhaltende Geld aus sind – und Käufer den exakt gleichen Betrag aufbringen müssen, den der Anbieter erhält. Die mögliche Alternative dazu wird zukünftig erläutert.

Zudem erschwert das bisherige System die Zusammenarbeit. Was meine ich damit? Wenn mehrere Betriebe gemeinsam ein Produkt entwickeln und herstellen, müssen die Einnahmen vom Verkauf dieses Produkts an alle Mitarbeiter und Betriebe aufgeteilt werden. Es würde pro Mitarbeiter und Betrieb weniger Geld übrig bleiben oder das Produkt wäre zu teuer und nicht konkurrenzfähig.

Wenn hingegen nur ein Betrieb das Produkt vertreibt, müssen die Einnahmen dessen nur an den einen Betrieb aufgeteilt werden. Das klingt erneut selbstverständlich und unabänderlich, muss es aber nicht sein; auch dazu später mehr. Jedenfalls fördert diese Systematik eher Konkurrenz anstatt von Kooperation. Unternehmensgeheimnisse bleiben unter Verschluss. Entdeckungen können nicht von anderen aufgegriffen und weiterentwickelt werden. Dinge werden doppelt parallel entwickelt, eine Verschwendung von Arbeitszeit und Ressourcen. Beispielsweise werden Handy‐ und Internetnetze einfach mehrfach gebaut.

Ein Tauschsystem, wie wir es jetzt haben, verleitet dazu, Informationen zurückzuhalten. Wenn ein Händler ein Produkt günstig entdeckt und woanders eine teurere Verkaufsmöglichkeit kennt, behält er dieses Wissen natürlich für sich und nutzt es für seinen Profit aus. Das bietet keinerlei Vorteil für irgendjemanden sonst in der Gesellschaft. Bereits solch eine grundlegende Sache im System ist mindestens fragwürdig.

Der allgemein gegenwärtige Trend von Profitmaximierung zu Ungunsten der Arbeiter und Kunden ist ebenfalls Folge des Geldsystems, welches Kapitalisten dazu antreibt, auf immer höhere Gewinne und Zahlen zu geiern. Bekanntestes Phänomen ist die geplante Obsoleszenz, also das Entwickeln von Produkten, die absichtlich schneller kaputtgehen, damit öfter nachgekauft werden muss.

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