Weil das Thema in meinem Chat aufkam:

Warum es rassistisch und kontraproduktiv ist, sich bei Straftaten auf die Ethnie des Täters zu fixieren

Gewalttaten sind zunächst einmal eine falsche, sozial nicht akzeptable Reaktion auf Umstände, die nichts mit dem Opfer der Gewalt zu tun haben müssen und als solche ein Ausdruck unregulierter Aggression.

Ob jemand zu gewalttätigen Reaktionen und unangemessener Aggression neigt, liegt nicht an seiner Ethnie, sondern an seit der Kindheit erlebten und erlernten Verhaltensmustern. Es existiert schlicht keine Verknüpfung zwischen biologischen Merkmalen (Ethnie) und bestimmten Verhaltensmustern.

Wie gewalttätig eine Gesellschaft ist, in der Kinder aufwachsen (müssen!), hängt maßgeblich an sozialen und ökonomischen Bedingungen. Armut, Krieg, Flucht und sonstige Traumata führen automatisch zu mehr Ängsten > somit Gewalt und Kriminalität in einer Gesellschaft und auch innerhalb von Familien.

Je schlechter die sozioökonomischen Bedingungen in einem Land sind, desto mehr Gewalt reproduziert das System. Denn schlechte Bedingungen ziehen eine entsprechende, gewaltgeprägte politische, kulturelle und religiöse Entwicklung in den Gesellschaften nach sich.

Menschen aus sehr armen und kriegsgeschüttelten Ländern haben natürlich viel weitreichendere unmittelbare Erfahrungen mit Gewalt und allem, was damit zusammenhängt, als Menschen aus reicheren Ländern, was sich zwangsläufig auf ihre Ängste und Verhaltensmuster auswirkt.

Davon abgesehen, bedingt allein der Kapitalismus als Klassengesellschaft Überlebensängste, die sich auf alle Gesellschaften und Lebenskontexte in diesem System auswirken. Jeder kapitalistische Staat verwaltet gewaltsam die Unterdrückung einer Klasse durch die andere. Er agiert gewaltsam, unterdrückt mit Gewalt, erzeugt so Aggression, auf die er aggressiv reagiert. So produziert er eine sich selbst reproduzierende Gewaltspirale.

Systemische Gewalt in reichen Ländern ist allerdings weniger offen wahrnehmbar. Sie versteckt sich in Gesetzen, in Polizeiuniformen und dauerfrustrierenden Lebensbedingungen. Somit tritt dort auch die Gewalt in der Bevölkerung versteckter zutage, z.B. als Kindesmisshandlung, Kindesmissbrauch, Betreiben von Kinderpornoringen, sonstige häusliche Gewalt, aber auch als Betrug, Drogen- und Alkoholsucht, Verwahrlosung, Alltagsaggression, Sozialdarwinismus, Ignoranz usw.

Verhaltensmuster von Menschen sind immer ein Produkt aus der Gesamtheit der sie umgebenden sozioökonomischen Verhältnisse, die letztlich global bedingt sind, sich auf die staatliche Verfasstheit und gesellschaftlichen Bedingungen bis in die Familien und auf individuelle psychische Verfassungen auswirken.

Verhaltensmuster sind niemals ein Produkt der Ethnie und des zufälligen Geburtsorts, sondern höchstens von den menschengemachten Bedingungen am Geburtsort, an dem Kinder aufwachsen (müssen), mit abhängig. Und den Ort der Geburt und des Aufwachsens hat sich kein Mensch ausgesucht.

Wer wirklich Kriminalität und Gewalt eindämmen will, muss – neben dem Fordern von Sofortmaßnahmen gegen Täter zum Schutz der Bevölkerung - diese menschengemachten, gewalttätigen systemischen Bedingungen kritisieren, die Gewalt und Kriminalität in Dauerschleife reproduzieren.

*"(...) Noch bevor die 155. Brigade an der Front eingetroffen sei, erklärte der Journalist Jurij Butussow, seien 1700 ihrer Soldaten desertiert – 50 davon bereits während der Ausbildung in Frankreich.

In der Aufstellungsphase seit März 2024 seien zudem 2500 Soldaten der Brigade zunächst zugewiesen, dann aber an andere Verbände abgeordnet worden. Das Brigadekommando habe mit seinen Soldaten in Frankreich kaum üben können. Als die Einheit dann mit nominell 5800 Mann in der Ostukraine nahe der Stadt Pokrowsk eingesetzt worden sei, habe es an Drohnen und Drohnenabwehr gefehlt. Die Folge seien hohe Verluste gewesen, schrieb Butussow. (...)"*

https://archive.is/eOVVV

Es geht weiter im Libanon. Während Israel den Waffenstillstand fortgesetzt bricht und den Süden des kleinen Landes bis nach Beirut hin bombardiert und Besatzungssoldaten weiter Wohnhäuser abfackeln, greifen die Kopfabschneider von HTS aus Syrien nun an der Ostgrenze den Libanon an und zielen dabei auf die libanesische Armee.

https://t.me/frontflict/32429

Viele Palästinenser hassen die sogenannte "Palästinensische Autonomiebehörde" (PA) nicht ohne Grund. Denn sie ist nur eine korrupte Lagerverwaltung, die zu ihrem persönlichen Vorteil mit den Besatzern kollaboriert.

Das ist ein klassisches Modell von Unterdrückern: Sie privilegieren eine Gruppe der Unterdrückten dafür, dass sie mit ihnen kollaborieren. Das haben Kolonisatoren, Sklavenhalter und Faschisten, darunter die deutschen Nazis in den Ghettos und KZ´s genauso praktiziert. Erinnert sei an die Funktionshäftlinge.

Wer desaströse, unmenschliche Zustände für eine große Gruppe von Menschen schafft, die man schwer unter Kontrolle bekommt, braucht ein solches Konzept: Man muss einige privilegieren und ihnen dafür Befugnisse geben. So spaltet man die Unterdrückten und hat zugleich bezahlte, aber billige Aufseher.

https://freedert.online/der-nahe-osten/231526-palaestinensische-behoerde-schliesst-al-jazeera/

Liebe Freunde, liebe Mitleser,

ein syrisch-palästinensischer Freund von mir, Ende 40, sein halbes Leben auf der Flucht, sagte mir gestern sinngemäß: Obwohl er und seine Familie schon so viel mitgemacht haben, sei das jetzt zu Ende gehende Jahr das Schlimmste für alle seine überall in der Welt verstreuten Angehörigen gewesen, egal, wo sie sich gerade aufgehalten haben.

Damit meinte er, und das betonte er, nicht nur den Völkermord in Palästina. Sondern alles: Die persönliche finanzielle Lage, die Angst um Angehörige überall, die Angst vor immer mehr Krieg und Gewalt, Rassismus, alles.

Ich denke, keiner, der ernsthaft darüber nachdenkt, wird leugnen können, dass die Ursache das globale System ist: der imperialistische Kapitalismus, in dem es nur um eins geht: Profitraten ankurbeln, mit welchen Mitteln auch immer. Es geht um Herrschaft über Rohstoffe und Märkte. Staaten und Großkapital sind nicht mehr voneinander zu unterscheiden. Das ist Imperialismus. Das bekommt nun auch das Proletariat in den reichen Staaten der imperialistischen Vorherrschaft zu spüren.

Und wenn wir uns nicht zusammentun gegen die Mächtigen, für eine Wirtschaft, die allen Menschen gehört, die für alle Menschen da ist und nicht für die Profite weniger, dann wird es nicht besser für uns. Wir müssen das verstehen und uns zusammentun, über Dogmen und kulturelle Besonderheiten hinweg!

Darin bin ich mir meinem Freund und seiner Frau, meiner Freundin, einig geworden. Wenn wir drei Hanseln (und noch ein paar mehr) uns einig sind, und wenn wir interne Probleme auch intern besprechen und lösen, ohne uns an die Macht zu wenden, dann können das auch andere. Dann zeigt das: Es ist keine unlösbare Aufgabe.

Wir müssen das nur verstehen. Wir müssen den globalen Klassencharakter des Imperialismus verstehen, und dass ökonomische Macht und die Unterdrückung der lohnabhängigen Klasse Folgen der wirtschaftlichen Eigentumsverhältnisse sind. Wenn wir keine Kriege mehr wollen, dann bleibt uns nichts anderes übrig, als genau dagegen vorzugehen.

In diesem Sinne wünsche ich allen einen guten Rutsch ins neue Jahr. Bleibt gesund, tapfer, wissbegierig und denkt dran:

Nicht jammern und picheln, sondern hammern und sicheln. ❤️

Röper hat hier ein paar sehr interessante Fakten ausgegraben.
"Die Biden-Regierung will dem neuen US-Präsidenten Trump vor dem Machtwechsel in den USA noch so viele Steine wie möglich in den Weg legen. Offensichtlich versucht sie, gleich an mehreren Stellen noch einen großen Krieg gegen Russland zu entfesseln. (...)"

https://anti-spiegel.ru/2024/wie-die-leute-hinter-joe-biden-um-jeden-preis-noch-einen-grossen-krieg-zu-entfesseln-versuchen/

Mal etwas zu Syrien. Ich habe heute einige Gespräche in unserem arabischen Laden mit mehreren Syrern geführt, die alle noch Familie in Syrien haben. Was dort abgeht, ist demnach absolut schauerlich. In ihren Communitys kursieren Videos, offenbar von HTS (wir erinnern uns: die vermeintlich "geläuterten" Putschisten) selbst heroisch in Netz gestellt, über Hinrichtungsszenen, die unfassbar sind.

HTS jagt demnach Leute, die sie verdächtigen, irgendwie im Staatsdienst unter Assad tätig gewesen zu sein. Ihre "geläuterten" Kämpfer, also angeblich "gemäßigte Rebellen" (jetzt aber wirklich!!) fesseln diese Leute, treiben sie in Gruben und werfen Granaten drauf oder erschießen sie. Es gibt Aufnahmen, wo sie gefesselte Menschen in irgendwelchen Stoffsäcken verschnüren (lebend!), in Gruben werfen, Benzin draufkippen und anzünden - auch Frauen und Jugendliche darunter.

Das passiert dort offensichtlich ganz offen. Meine Bekannten sagen, dass das in den syrischen Communitys in Deutschland inzwischen überall bekannt sein muss. Also wenn das so ist, also wenn die Videos aktuell sind, was sie scheinen, was aber für mich schwierig zu verifizieren ist, muss es auch deutschen Behörden und der Bundesregierung bekannt sein.

Huch, das hätte ich kaum für möglich gehalten - aber da hat offenbar einer aus dem Corona-"Widerstand" mehr verstanden als viele, viele andere.

RA Wilfried Schmitz schreibt:

"Aus der Reihe: „Jaja, mit dem vermeintlich Alternativen WEF (AWEF = AuchWEF?!) wird alles besser…“

**Teil 4:

Markus Krall oder die Frage, warum jemand, der

die seit mehr als 100 Jahren für tot geglaubte feudale Ansicht vertritt, wonach das Wahlrecht der wirtschaftlich Schwächsten der Gesellschaft in Frage gestellt werden sollte,

die weitere Privatisierung „der Infrastruktur“ fordert, die in den letzten Jahrzehnten gigantische Werte des Gesellschaftsvermögens in die Hände weniger Privater verschoben und damit erst den Reichtum der selbsternannten WEF-Eliten möglich gemacht hat,

denn überhaupt etwas in einer „Protestbewegung“ zu suchen hat, die für eine menschlichere Welt und damit gerade auch für die Rechte aller (!) Menschen und somit insbesondere auch des „kleinen Mannes“ und der „kleinen Frau“** kämpfen muss. (...)"

https://t.me/RAWilfriedSchmitz/458

Liebe Freunde, liebe Mitleser,

ich wünsche allen ein schönes Fest, wie auch immer ihr es verbringt. Die Tage werden jetzt wieder (langsam) länger. Und wer nach einem leckeren Wintertee sucht, der die Lunge freimacht, die Viren abwehrt und auch sonst gesund ist, der gehe einfach in den Wald. Dort suche er/sie sich Fichten, Kiefern oder Tannen, nehme sich ein Beutelchen Nadeln mit, schnipple diese zu Hause klein und brühe sich damit einen schönen Tee auf. Am besten in der Isolierkanne zwei, drei Stunden ziehen lassen, dann mit Honig und Zitrone anrühren - fertig.

Denkt an eure Gesundheit, physisch und psychisch!

Liebe Grüße aus der Hexenküche ?

Susan

Die Wirtschaftskrise in Deutschland geht ans Eingemachte, und die Politik braucht dafür einen Sündenbock. Statt karitativer Gewissensberuhigung dominiert in dieser Vorweihnachtszeit die Hetze gegen Arme, gepaart mit ein wenig Küchenpsychologie, die mediale Berichterstattung.

https://freedert.online/meinung/230269-hetze-gegen-arme-statt-feststimmung/