Der Aktionstag am 23.08. begann schon um 10 Uhr, da wir zu einem Gespräch mit dem Oberbürgermeister von Zittau eingeladen wurden. Dorthin reisten wir ausnahmsweise nicht auf zwei Rädern, sondern mit der Bahn an. ?

Die Stadt Zittau ist aktuell in einem spannenden Verfahren, da sie den polnischen Kohlekonzern PGE verklagt hat. Die Stadt sinkt durch den benachbarten Tagebau Turów jährlich 7cm ab und ist so stark von den Folgen der Kohleförderung betroffen. ?

Begleitet wurde dieses Gespräch vom MDR und somit werden wir nächste Woche im Fernsehen ausgestrahlt. ??

Den restlichen Tag waren wir auf dem Zittauer Marktplatz, wo wir einen Informationsstand zu unserer Tour hatten. ?
Wir konnten mit Menschen sprechen, Flyer verteilen und das Programm des Herz in der Hand Festivals genießen, vor allem bestehend aus vielfältigen musikalischen Beiträgen und anderen spannenden Infoständen. ??

Spontan konnten wir sogar eine OKNB Flagge auf dem Zittauer Turm hießen (Tatsächlich sogar genehmigt). ?

Ein Tag mit viel Sonne, langen Gesprächen über einen strukturellen Wandel der Umgebung und erstaunlich viel ausgelassener Stimmung um uns herum und natürlich auch bei uns! ?

Vor unserem nächsten großen Aktionstag fuhren wir am 22.08. von Bautzen nach Görlitz. Einige Menschen verließen uns in Görlitz und so war der Morgen von einigen tränenreichen und doch warmen Abschieden und vielen "bis balds!" geprägt. ?

In Görlitz erwartete uns ein ganz besonderer Schlafplatz auf einem ehemaligen Festivalgelände. Im Plenum am Abend wurde der Beschluß gefasst, sich noch mehr mit der ostdeutschen Geschichte auseinanderzusetzen, um die Menschen besser verstehen zu können. ?

Eine Geschichte, welche sich uns in vielen Gesichtern auf der Straße zeigt. Sie führte zu viel Enttäuschung, Wut und dem dauerhaften Gefühl, einfach Vergessen zu werden. ?

Außerdem bereiteten wir uns auf den folgenden Aktionstag vor und verbrachten den Abend mit Gitarrenmusik, Kakao und Lagerfeuer ?☕️?

Am 21.08. ging es für uns dann von Dresden nach Bautzen. Eine Fahrt, die dank weniger Höhenmeter wie im Flug verging. Leider ist Bautzen nicht nur für die wunderschöne Altstadt bekannt, sondern vor allem für das große Staatssicherheitsgefängnis "gelbes Elend".

Unsere Demo wurde begleitet von misstrauischen Blicken und einigen Sprüchen in Empfang genommen. Doch wir versuchten, uns nicht von unserer Botschaft abbringen zu lassen und erreichten unseren Schlafplatz am Rand von Bautzen ohne große Zwischenfälle. Dort erwartete uns eine Gruppe an Vertretern des ADFC von Bautzen, die uns über ihre Versuche, der Verkehrswende Reifen für Reifen näher zu kommen, berichteten. Denn manchmal scheint es unmöglich, auch nur den (Aus-)Bau einen Teil- Fahrradweg-Abschnittes durchzusetzen. ??

Für uns bleibt unsere Forderung also klar - wer sich der Verkehrswende so vehement in den Weg stellt, dem zeigen wir die rote Klimakarte - und bleiben präsent auf der Straße!! ???

Einen faszinierenden und spannenden Aktionstag hatten wir am 20.08. Schon früh am Morgen ging es für den Großteil der Gruppe nach Dresden, um ein Klärwerk zu besichtigen. ? Während der Führung bekamen wir einen Vortrag über den Aufbau des Klärwerks, das nicht nur versucht, schmutziges Wasser möglichst sauber zu filtern, sondern auch sauber Energie zu produzieren mit der über 20 Jahre alten Photovoltaik-anlage auf dem Dach.

? Danach konnten wir mehrere Gespräche mit Expertinnen zu den Themen Recycling und grüner Politik im Raum Dresden führen. Ein kleiner Teil unserer Gruppe verbrachte den Aktionstag damit, kreative Flaggen zu pinseln und für neue Deko zu sorgen, mit der wir dann noch mehr Fahrräder ausstatten konnten ?*?

Den Abend verbrachten wir damit, stundenlang eine foodsharing Abholung zu sortieren. Da wir uns darauf geeinigt haben, bei OKNB ausschließlich vegan zu kochen, konnten wir einige Lebensmittel aus der Abholung zu einem "Fairteiler" bringen- eine Möglichkeit für Nachbarschaften Essen zu teilen. ??
Ganz begeistert stellten wir dann am nächsten Morgen fest, dass sich fast alles aus unserer abendlichen Abholung über den Verlauf der Nacht "fairteilt" hatte ;)

Nicht nur 640 Höhenmeter ⬆️⬇️ und 71 Kilometer erwarteten uns an unserem nächsten Fahrtag, dem 19.08., von der Solawi bis nach Dresden, sondern auch vier Zwischenkundgebungen. Trotz anfänglichem Regentief bewältigten wir die Strecke schneller als gedacht. ☺️

Unsere Kundgebungen verliefen energiegeladen und begleitet von Sonne. ✨ Besonders intensiv war die Einfahrt nach Dresden. Die Straßen waren gefüllt von Menschen und wir in der Mitte mit unseren Sprüchen, Forderungen und Solidaritätsbekundungen. Trotz Einwand der Polizei drehten wir zwei Runden um die Frauenkirche und konnten viele Menschen erreichen. ???

Kurz nach unserer ersten Kundgebung erfuhren wir von einer angemeldeten Demonstration der rechten Partei "Freie Sachsen" ? und entschlossen uns spontan, uns einer Gegendemo der lokalen Antifa anzuschließen. Nach stundenlanger Demo erreichten wir schließlich unseren Schlafplatz am Rande von Dresden und fielen nach einem Blitz- Plenum beinahe in unsere Schlafstätten. ?